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Chorausflug nach Bad Ragaz (Schweiz) vom 17. – 20. Mai 2012

Chorausflug nach Bad Ragaz (Schweiz) vom 17. – 20. Mai 2012

Chorausflug nach Bad Ragaz (Schweiz) vom 17. – 20. Mai 2012

Im vergangenen Jahr besuchte uns im April der Chor der Neuapostolischen Kirche Gemeinde Bad Ragaz. Der Kontakt war über unseren Dirigenten, der federführend an der Schweizer Chorwoche teilgenommen hatte, entstanden. In diesem Jahr stand der Gegenbesuch an. Es war aus der Gemeinde Schöneberg nur eine kleine Abordnung, die nach Bad Ragaz fuhr. Aber für die vierzehn Teilnehmer wurde es zu einem großartigen Erlebnis.

Der Anreisetag für die meisten Teilnehmer aus Berlin war der Mittwoch, der in der Schweiz so kalt und verregnet war, dass sich daraus noch ein Vorteil ergab: Als wir am Himmelfahrts-morgen aus dem Fenster schauten, waren die umliegenden Berge oberhalb von zweitausend Metern von Schnee bedeckt, ein herrlicher Anblick an diesem strahlenden Morgen. Zusätzlich hatte der Wetterdienst 25 Grad Wärme versprochen, was auch erreicht wurde.

Die Berliner Geschwister wurden in den Chor eingefügt und es war eine Freude, ihnen zuzu-hören. Nach dem Gottesdienst wurden wir zu 15 Uhr zur Kirche bestellt. Unsere Schweizer Gastgeber hatten sich Aufgaben für uns ausgedacht, die uns kreuz und quer durch den Ort führten. In drei Gruppen aufgeteilt kämpften wir gegen die Zeit um Punkte. Froh waren wir, als alle beim Vorsteher eintrafen, denn zum Schluss waren wir doch schon recht fußlahm, hungrig und durstig. Nun dagegen wollten der Vorsteher und seine Frau etwas tun, sie hatten alle Teilnehmer des Chortreffens zum Grillen eingeladen, oder besser zum Grillieren, wie das in der Schweiz heißt. Es wurde ein sehr schöner Abend im Kreise der Geschwister.

Der Freitag stand uns zur freien Verfügung. Während die Schweizer arbeiten mussten, schauten wir uns die Umgebung an. Bad Ragaz liegt im Rheintal oberhalb des Bodensees, bietet aber die Möglichkeit in kurzen Entfernungen in das Hochgebirge zu gelangen. Eine uralte warme Quelle, die schon Paracelsus rühmte, machte Bad Ragaz zum bevorzugten und mondänen Bad des neunzehnten Jahrhunderts. Viele kennen Ragaz aus den Heidierzählungen von Johanna Spyri. Das Heidiland zieht noch heute zehntausende Besucher aus aller Welt an.

Der Samstag beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Gegen neun Uhr treffen wir uns auf dem Kirchengrundstück, werden auf die Fahrzeuge unserer Ragazer Geschwister verteilt und fahren hinauf nach St. Margaretenberg. Hier beginnt unsere Wanderung hinauf zur Almhütte Golenberg auf 1.447 m Höhe. Der Weg ist bequem und ist nach einer Stunde zurückgelegt. Die Hütte liegt fantastisch auf einem Bergsockel hoch über dem Dorf Ragaz mit einer Aussicht nach drei Seiten auf die umliegenden Berge und das Rheintal hinab in Richtung Bodensee. Dort auf der Hüttenterrasse finden die Chor-Übungsstunden statt, denn schließlich ist es fast ein Uhr, als endlich das Käseraclette alle anderen Aktivitäten unterbindet. Mit einem „Murmeltierkuss“, einem in schweizerdeutsch unaussprechlichen Schnaps mit Sahnehaube, verabschiedet uns die Wirtin. Einige hundert Höhenmeter tiefer steigen wir wieder in die Autos und machen auf dem Heimweg noch an der Klosterkirche in Pfäfers halt.

In der freien Natur gibt es keinen Wiederhall, keine Rückmeldung für den Sänger. Deshalb haben sich die Dirigenten diesen Halt ausgedacht. Der Gesang in der großen herrlichen Klosterkirche gibt den Sängern die Bestätigung Ihrer Mühe, der Nachhall erfüllt den Raum sekundenlang. Mit der nochmaligen Wiederholung des geübten Repertoires in der heimischen Kirche klingt der Tag aus.

Für den Sonntags-Gottesdienst hat sich der Bezirksevangelist angesagt. Es ist auch Vorbereitung auf das Pfingstfest und der volle Chorgesang unterstützt das Gottesdienst-anliegen auf schöne Weise. Ein Gemeindebrunch verstärkt nach dem Gottesdienst noch die Gemeinschaft. So richtig trennen will man sich nicht, man hat halt richtig zusammen gefunden. Noch einmal ist das Haus des Vorstehers Sammlungspunkt von wo sich dann die Berliner, je nach Abflugzeit in Zürich, verabschieden.

Die Tage in der Schweiz waren mehr als schön. Wir haben eine überwältigende Gast-freundschaft und Herzlichkeit erlebt. Dafür können wir nur von ganzem Herzen danken. Diese Reise war mehr als ein Chorausflug und ist eine Wiederholung wert. Ja, unsere Schweizer sprechen bereits vom Besuch in Berlin im nächsten Jahr. Herzlich Willkommen!


12.06.2012
Hans-Ottmar Petrusch
2.321



Quelle: www.nak-schoeneberg.de/news-musiker/246
Bildergalerie zum Beitrag (12.06.2012)


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