Videogottesdienste

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 14.06.2020

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 14.06.2020

Ihr lieben Brüder und Schwestern, ihr lieben Freunde und Gäste alle, die ihr heute zugeschaltet habt zu diesem Gottesdienst. Ich lese ein Bibelwort, das finden wir im ersten Brief des Apostel Petrus, und dort heißt es im ersten Kapitel in den Versen 15 und 16: „… sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“

Gott ist heilig und das wollen wir uns immer wieder bewusst machen. Er ist nicht auf unserer Ebene einer von uns, einer der uns gleich ist, ein Freund, ein Kumpel, ein Wegbegleiter, sondern er ist der allmächtige Gott und Schöpfer, der über allem steht, vollkommen, herausgehoben, unfehlbar, ewig und man könnte diese Aufzählung noch fortsetzen und daran erkennen wir schon, wer wir sind und wer Gott ist. Und deshalb ist hier von ihm die Rede, sondern wie der, also Gott, der euch berufen hat, heilig ist, sollte auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Gott ist heilig und wer sich ihm nähert, der muss das immer berücksichtigen und beachten.

Ich denke da an die Begebenheit, wo Mose sich Gott näherte und etwas verwundert war über das Geschehen dort in der Natur, an diesem brennenden Busch, und dann diese Stimme hörte: Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, der ist heilig.
Ich setze hinzu, weil Gott sich dort offenbart. Gott ist heilig, er ist über allem, er ist erhaben und ihn wollen wir anbeten und ihm wollen wir Lobpreis und Ehre entgegen bringen. Und dieser Unterschied, der mag uns immer bewusst sein, dass das uns nicht irgendwie entgleitet oder im Lauf der Zeit wie uns vielleicht sogar anmaßen, dass wir wüssten, wie Gott denkt, wie Gott ist. Das ist immer nur ein Bruchteil, ein Auszug, den er uns zeigt, aber seine Vollkommenheit und seine Größe, die werden wir hier auf Erden mit unseren irdischen Dingen nicht ergreifen können.
Und so wie er heilig ist, sollen auch wir heilig sein. Da würden wir natürlich gleich erst mal sagen: Wie soll das gehen, wenn wir das jetzt alles verinnerlichen und gehört haben? Das schaffen wir nie, da kommen wir nie hin, das wird uns nicht gelingen. Richtig. Genauso ist es auch. Aber das sollte uns nicht hindern, diesem Rat zu folgen und uns immer nach Gott auszurichten. Denn das ist damit gemeint, so lesen wir das in einer anderen Bibelübersetzung, dass wir uns nach Gott ausrichten sollen. Er ist der Maßstab, auf ihn wollen wir schauen und wollen die Dinge, die wir tun, unser Handeln, unser Reden, unser Denken immer wieder in Übereinstimmung bringen mit seinem Willen.
Es gibt ja so ein Sprichwort, das uns geläufig ist und da heißt es: Umgang prägt den Menschen. Da wo man sich aufhält, da wo man seine Kontakte hat, das prägt einen natürlich. Das sehen wir hoffentlich in positiver Hinsicht an unseren Kindern, wie sie sich entwickeln, wie sie heranwachsen und wie sie die guten Dinge die wir versuchen ihnen zu übermitteln, auch annehmen und wie sie an ihnen sichtbar werden. Und das ist eben auch in geistlicher Hinsicht so. Deshalb ist es für uns so wichtig, dass wir immer diese Verbindung zu Gott suchen, denn wir möchten doch, dass Gottes Wesen auf uns abfärbt, dass das uns prägt, dass wir das immer mehr uns zu eigen machen. Hier heißt es ja, in eurem ganzen Wandel. Das ist nun ein sehr hoher Anspruch, aber es soll doch immer wieder aufleuchten. Wir bezeichnen uns als Gottes Kinder, sind dankbar für die Erwählung, können das nicht erklären, aber wollen das annehmen. Wir sind dazu berufen, dass es doch eine Aufgabe, und dieser Aufgabe wollen wir uns stellen. Und die bedeutet, dass wir uns an Gott orientieren, dem Heiligen, dem erhabenen Schöpfer des Himmels und der Erde. Er hilft uns dabei, er hat alles gegeben, dass das möglich ist.
Er hat schon damals gesehen, dass das ein schwieriges Unterfangen ist. Als er das auserwählte Volk berufen hat, man hatte die Erwartung, dass man sich an diesem Gott orientiert und ausrichtet und seinem Rat folgt. Aber es kamen immer wieder die alltäglichen Dinge dazwischen, dass man sich das Goldene Kalb gebaut hat, doch wieder in den Götzendienst zurückgefallen ist, dass man nicht immer auf den Rat gehört hat, sondern man schmerzvolle Erfahrung machen musste. Dass sich die kurze Zeit der Wüstenwanderung doch zu einer langen Herausforderung entwickelt hat.
Daraus wollen wir auch lernen. Und wollen das anders tun. Wir wollen versuchen, das aufzunehmen, was Gott uns schenkt aus seinem Wort und wollen das immer auch als etwas besonders Wertvolles sehen. Gott hat die Kirche ins Leben gerufen, hat Jesus Christus auf diese Erde gesandt, seinen Sohn, um die Menschen zu erlösen, um Hilfestellung zu geben, weil wir es eben nicht schaffen können, aufgrund der Sündhaftigkeit und der Neigung zum Bösen so zu werden wie Gott. Dafür hat Jesus Christus das Opfer gebracht, und er hat die Kirche ins Leben gerufen, die Heilseinrichtung. Auch sie ist heilig, auch wenn die in ihr wirkenden und handelnden Personen auch Fehler haben, das ist uns bewusst, und das sehen wir auch immer wieder, dennoch ist sie heilig, von Gott geheiligt.
Und da hat er die Sakramente hinein gegeben, die uns in eine besondere Verbindung auch mit Gott bringen. Wir sind getauft und mit dem Heiligen Geist versiegelt und haben deshalb ein besonderes Verhältnis zu Gott.
Und da soll sich sein Wesen und seine Natur auch auf uns übertragen und dann unserem Handeln und Wirken deutlich werden.
Wir dürfen, so wünschen wir uns, dass wir bald wieder heiliges Abendmahl feiern und die innige Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, so wie wir das Glaubensbekenntnis formulieren, erleben. Wie schön ist das immer wieder diese besonderen Augenblicke zu genießen. Um diese Kraft in uns aufzunehmen, die wir brauchen, um diesen Prozess zu gestalten, dass wir das Wesen Gottes in uns aufnehmen und dass wir uns daran orientieren.
Heilig sein heißt, sich immer zu fragen: Ist das, was ich tue mit dem Willen Gottes vereinbar? Ist mein Handeln oder meine Entscheidung, die ich jetzt treffe mit meinem christlichen Glauben konform? Kann ich das so tun oder würde ich dort irgendwie Fragen aufwerfen?
Und das betrifft uns in unserem ganz alltäglichen Leben. Gott ist heilig und wir sollen heilig sein.
Jesus Christus hat sich als ein großer Fürsprecher auch für uns und für sein Werk eingesetzt. Wir können davon im hohepriesterlichen Gebet lesen, dass er ja Gott gebeten hat, dass er ihn heiligt, damit auch die, die an ihn glauben, geheiligt werden, dass sie es schaffen. Dafür ist er auch auf diese Erde gekommen, hat das Evangelium ganz praktisch den Menschen nahe gebracht und gezeigt, wie man in der einen und anderen Situation handeln kann und wie man es schaffen kann, Gottes Wohlgefallen auf sich zu ziehen. Sondern wie der, der euch berufen hat heilig ist, soll doch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel, denn es steht geschrieben Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig. Lasst uns das versuchen.
Dieses Streben danach, uns auf Gott auszurichten, bei all unseren natürlichen Situationen auch immer wieder zu fragen. Gott sagt mir, wie ich mich entscheiden soll, ins Gebet zu gehen. Diese schöne Möglichkeit, die wir haben, und all die Dinge im entgegen zu tragen. Dann antwortete er, auch das ist unsere Erfahrung, die wir gesammelt haben. Und in den Augenblicken, wo er vielleicht nicht antwortet und wo wir viele Fragen haben, weil wir die eine und andere Situation nicht verstehen, schenkt er uns trotzdem Kraft, dass wir bei ihm bleiben und dass wir ihm die Treue halten.


Datum: 14.06.2020
Quelle: NAK Berlin-Brandenburg



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