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Gemeindestunde zu Fusionsplänen in Berlin-Schöneberg

Gemeindestunde zu Fusionsplänen in Berlin-Schöneberg

Gemeindestunde zu Fusionsplänen in Berlin-Schöneberg

Das Schöneberger Kirchenschiff war gut besucht, als sich am Abend des 25. Juni 2018 Geschwister der Berliner Gemeinden Schöneberg, Wilmersdorf und Schmargendorf zu einer Gemeindestunde mit Bezirksapostel Wolfgang Nadolny versammelten. Grund der Einladung war die Zukunft der drei Gemeinden sowie der Kirchengebäude: Wilmersdorf und Schöneberg sollen perspektivisch zusammengelegt werden, über eine Fusion mit Schmargendorf wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Das Erdgeschoss der Gemeinde Schöneberg war voll besetzt, auch auf der mittleren Empore hatten zahlreiche Geschwister Platz genommen, als um 19:30 Uhr der Bezirksapostel die Gemeindestunde eröffnete. Einleitend führte er aus, vor welchen Herausforderungen die Gebietskirche aktuell steht. So würden unter anderem die Zahlen der Gottesdienstteilnehmer sinken, die Einnahmen der Gebietskirche dadurch künftig voraussichtlich ebenfalls und der Unterhalt der alternden Gebäude teurer. Darüber hinaus müsse auch die Anpassung der bestehenden Kirchengebäude an die heutigen Anforderungen Berücksichtigung finden, um den Gemeinden ein lebendiges Miteinander zu ermöglichen. Ihm gehe es darum, die Zukunft der Gebietskirche und der Gemeinden zu sichern und das Nötige zu tun, um den kommenden Generationen eine lebendige Kirche zu hinterlassen, begann der Bezirksapostel den Abend.

Entwicklung der Gemeinden
Es folgte eine ausführliche Darstellung der statistischen Entwicklung der Gebietskirche sowie der einzelnen drei Gemeinden. Anhand von transparenten Diagrammen konnten die Anwesenden nachvollziehen, wie sich die Zahl der Gemeindemitglieder und Gottesdienstteilnehmer über die vergangenen Jahre verändert hat und wie die Prognose bis ins Jahr 2030 ausfällt. Dabei ist allen drei Gemeinden Schöneberg, Schmargendorf und Wilmersdorf gemeinsam, dass sowohl die Anzahl der Gemeindemitglieder als auch die der Gottesdienstbesucher seit 2008 beständig sinkt. Somit liegt auch die Auslastung der Gemeinden deutlich unter den europäischen Zielwerten, denn sie beläuft sich bereits heute auf Werte zwischen 24,4% und 45,5% und würde sich bei Nichteingreifen in einer der Gemeinden auf minimal 16,1% verringern.

Perspektive: Gemeindezusammenschluss und Generalüberholung
Da diesem Sachverhalt angemessen begegnet werden muss, hat der Landesvorstand der Gebietskirche Berlin-Brandenburg, bestehend aus den Aposteln und Bischöfen, nach Prüfung und sorgfältiger Abwägung mehrerer Alternativen eine Entscheidung getroffen: Ab dem Jahr 2020 soll die Gemeinde Wilmersdorf baulich generalüberholt werden. Zu diesem Zeitpunkt werden die Gemeinden Schöneberg und Wilmersdorf zusammengeführt und während der Bauzeit von etwa 18 bis 24 Monaten in der Schöneberger Kirche ihre Gottesdienste feiern. Vorsteher für beide Gemeinden wird Hirte Marcus Wieczorreck. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die neue Gemeinde in das Wilmersdorfer Kirchengebäude umziehen. Über eine mögliche Fusion mit der Gemeinde Schmargendorf wird dann zu gegebener Zeit entschieden, bis dahin wird Schmargendorf weiterhin bestehen bleiben.

Der Bezirksapostel betonte vor den anwesenden und telefonisch angeschlossenen Geschwistern, dass die Kirchenleitung um die Schmerzlichkeit der Entscheidung wüsste und auch er persönlich Trauer empfände. In seinen abschließenden Worten benannte Apostel Katens besondere Erinnerungen, die er mit der Gemeinde Schöneberg verbände. Dennoch baten die Apostel die Geschwister um Verständnis für die Entscheidung und um Mitgestaltung des Fusionsprozesses. Im Anschluss an die knapp 60minütige Gemeindestunde standen Bezirksapostel und Apostel für Fragen und weitere Gespräche zur Verfügung.

Förderprogramm Kirchenbau Europa
In Europa gilt seit 2008 die Richtlinie Förderprogramm Kirchenbau, die von der Bezirksapostelversammlung beschlossen wurde. Darin verpflichten sich die Gebietskirchen, sich gegenseitig beim Kirchenbau zu unterstützen. Die Richtlinie sieht für die Auslastung von Gemeinden, also das Verhältnis der Anzahl von Sitzplätzen zu Gottesdienstteilnehmern, klare Zielwerte für 2030 vor, die es einzuhalten bzw. zu erreichen gilt. Diese liegen für Neubauten bei 80%, auf Gebietskirchenebene bei durchschnittlich 60%, jeweils für Sonntagsgottesdienste.

mit freundlicher Genehmigung der NAK Berlin-Brandenburg


29.06.2018
JGö
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Quelle: www.nak-schoeneberg.de/news-gemeinde/399



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