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Seniorenreise vom 06. bis 08.10.2011 nach Thüringen

Seniorenreise vom 06. bis 08.10.2011 nach Thüringen

Seniorenreise vom 06. bis 08.10.2011 nach Thüringen

Wir freuten uns schon seit Wochen auf unsere diesjährige Seniorenreise nach Altenburg in Thüringen. Obwohl der Eingang zu unserer Kirche eine Baustelle war, konnten wir uns in der Kirche versammeln und uns nach einem Gebet unseres Evangelisten Holderbaum auf die Reise begeben.

Der Bus Sonnenschein stand bereit und startete pünktlich mit 46 neugierigen Reisenden. Unser Busfahrer Harald steuerte uns sicher nach Süden, vorbei am Funkturm und über die Avus zu unserem Ausflugsziel. Schon beim ersten Stopp in Köckern wurden wir ordentlich durchgeweht und der Wind sollte uns auf der ganzen Reise begleiten. Die Zeit im Bus verging schnell mit einem zweiten Frühstück und dem Vorlesen lustiger Geschichten. Lachen ist ja so gesund.

Weiter ging es vorbei an Leipzig. Ich wäre am liebsten hier schon ausgestiegen, aber dazu später. Wir fuhren vorbei an Erfurt, Gera, Zeitz und an so hübschen Städtchen wie Meuselwitz, Tegwitz, Würschwitz, Rositz, Schwanditz und noch mehr Orten mit einem ... itz am Ende.

Gegen 15.30 Uhr waren wir dann in Altenburg. Das ist die Stadt der Skatspieler. Hier werden seit 1892 Spielkarten hergestellt und in Deutschlands größtem Spielkartenladen verkauft. Nach der Zimmeraufteilung in unserem schönen Hotel bummelten noch einige Geschwister durch Altenburg, es ging bergauf und bergab.

Um 18.00 Uhr gab es ein leckeres Buffet und wir verabredeten uns für den nächsten Tag zu unserem geplanten Ausflug ins Erzgebirge. Um 9.00 Uhr war Abfahrt mit einer kleinen Schwierigkeit. Der bestellte Reiseführer war nicht da. Aber dann löste sich das Problem und wir fuhren nach Meerane, in DDR-Zeiten eine Radfahrerstadt..

Und dort stieg er dann zu: Wolfram, der große Erzähler mit einem riesigen Wissen über seine Heimat Thüringen und Sachsen. So stammen Max Pechstein, der Expressionist und Robert Schumann, der Komponist beide aus Zwickau. Aber auch Steinkohle und seltene Erden, wie Silber und Uran, wurden gefördert. So fuhren wir über die Silberstraße, vorbei an Schneeberg und Aue. Bald gelangten wir nach Oberwiesental, der höchstgelegenen Stadt Deutschlands und nur 4 km entfernt von der tschechischen Grenze. Und dann waren wir auf dem Fichtelberg, mit 1.245 m der höchste Berg der deutschen Mittelgebirge. Es war lausig kalt bei 4 Grad und der Wind nahm immer mehr zu. Aber wir hatten einen wunderbaren Rundblick bis nach Böhmen, da wir uns ja unmittelbar an der Grenze befanden.

Auf der Rückfahrt stiegen wir dann in Annaberg-Buchholz, einer Stadt mit zwei wunderschönen Kirchen, aus. Wir besichtigten die St. Annen-Kirche, eine der größten spätgotischen Kirchen und die kleine Bergkirche mit ihren heimatlichen Figuren. Weiter ging es vorbei an Stolberg mit dem einst berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck. Das Schöne an diesem Tag war, dass wir gutes Wetter hatten, nur auf dem Fichtelberg ein paar Schneeflöckchen (am nächsten Tag fielen 10 cm Neuschnee).

Für 19.00 Uhr war die Lobby-Bar des Hotels für uns reserviert. Es gab wieder ein vorzügliches Buffet, freie Getränke und einen Alleinunterhalter, der zum Tanz aufspielte. Wir Senioren kamen gern seiner Aufforderung nach. Etwas spät klang der Tag dann fröhlich aus.

Für den Rückreisetag hatte uns Dieter eine Überraschung versprochen. Erwartungsvoll starteten wir also in Richtung Heimat. Und wieder kamen wir an so hübschen Orten wie Delitzsch, Colditz, Connewitz, Schkeuditz, Wiederitzsch, Podelwitz vorbei.

Die Überraschung war dann der Besuch der Messestadt Leipzig. Es stieg Frau Dürrenbach zu, die uns mit Leipzig bekannt machte. Es ging vorbei am Zoo, Gohliser Schlösschen, Bundesverwaltungsgericht, Neues Rathaus, Brühl, die bekannte Einkaufsstraße, und dann waren wir an dem mächtigen Völkerschlachtsdenkmal. Es erinnert an die große Massenschlacht im Oktober 1813 zwischen Russland, Preußen, Österreich und Schweden, wo mehr als 120.000 Menschen ihr Leben verloren.

Inzwischen war Essenzeit und wir stiegen an der berühmten Thomaskirche aus, wo Bach den Thomanerchor gegründet hatte. Dann kam die nächste Überraschung. Im Auerbachs-Keller war für uns ein Raum reserviert. Schon Goethe weilte hier von 1765 -1768 während seiner Studentenzeit und hat seinem Studentenlokal ein Denkmal gesetzt:

Mein Leipzig lob ich mir,
es ist ein klein Paris und bildet seine Leute!

Und noch ein schöner Spruch:

Wer nach Leipzig zur Messe reist ohne auf Auerbach zu gehen,
der schweige still, denn das beweist: er hat Leipzig nicht gesehen.

Gestärkt mit einem guten Essen ging es zurück zu unserem Bus, durch Messegassen und vorbei am Leipziger Bahnhof, dem größten Kopfbahnhof Deutschlands, der nach der Wende neu gestaltet wurde mit Einkaufsstraßen und vielen Geschäften, die zum Shoppen einladen. Leider hatten wir keine Zeit dazu.

Harald brachte uns sicher zurück nach Berlin, alle waren glücklich und zufrieden. Aber dann erwischte uns doch noch ein mächtiger Regenguss beim Aussteigen, das störte uns nun nicht mehr, wir hatten ja eine wunderbare Reise erlebt.


23.10.2011
Dorothea Franke
2.148



Quelle: www.nak-schoeneberg.de/news-senioren/225
Bildergalerie zum Beitrag (23.10.2011)


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