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Tagesreise der Schöneberger Senioren zum Wörlitzer Park und nach Dessau

Tagesreise der Schöneberger Senioren zum Wörlitzer Park und nach Dessau

Tagesreise der Schöneberger Senioren zum Wörlitzer Park und nach Dessau

Nach dem sonnigsten April seit hunderten von Jahren freuten wir uns auf einen sonnigen Tagesausflug zum Wörlitzer Park und nach Dessau ganz besonders.

Was passierte am Abreisetag???? STRÖMENDER REGEN UND VERSTOPFTE STRAßEN.
Dem Wetter zum Trotz waren aber alle pünktlich zur Abreise da und wurden in unserer Gemeinde mit einem Gebet um den Engelschutz für diesen Tag durch unseren Hirten Petrusch auf die Reise geschickt.
Ahnungslos, was uns großartiges erwartet, bestiegen wir um 08:30 Uhr den uns lieb gewonnenen Bus „SONNENSCHEIN“ und los ging es auf die Autobahn.
Doch, oh je – Auto an Auto – STAUUUU !!!!
Aber unser Fahrer „Freund Günter“ fuhr uns sicher aus der großen Stadt heraus und bald waren wir nach schöner Fahrt, durch das grüne Brandenburger Land, am Ziel.
Einer unserer Senioren, der mit seiner lieben Frau nicht mitfahren konnte, schrieb unserem Klaus Reiche eine SMS mit folgendem Inhalt:„Wir haben für euch gebetet, dass ihr einen schönen Tag habt. „Und jetzt kommt`s“ „Der Regen wird aufhören, wenn ihr euer Ziel erreicht habt.“
Und ? Als wir in Wörlitz ankamen, hörte es wirklich auf zu regnen !!!!!!!
EIN SCHÖNES GLAUBENSERLEBNIS FÜR UNS ALLE!

Der Regen war also vorbei und die angekündigte Gondelfahrt stand bevor. Jeder bekam im Restaurant „ZUM DEUTSCHEN GONDOLIERE“, wo wir dann später unser Mittagessen einnahmen, ein Kissen. Das war für diesen etwas kühleren Tag ein super Service.
Alle wurden auf zwei Gondeln „ verladen „ und unser Gondoliere, der junge Benjamin schipperte uns durch die Wasser des Wörlitzer Park`s. Er war ein guter Erklärer und wir erfuhren schon hier von der Geschichte des Landes „Anhalt – Dessau“.
Er machte uns auf die Kanäle aufmerksam, erklärte uns Bäume und Brücken, die Kirche St. Peter, die Synagoge, das Gotische Haus und die vielen anderen Gebäude und Skulpturen.
Es gibt sogar einen künstlich angelegten Vulkan „VESUV“, der einmal im Jahr aktiv ist. Es begrüßte uns ein Schwanen – Ehepaar mit vier Jungen und ein stolzer Reiher.
Eine kleine Dusche unterwegs sorgte dafür, dass unsere Gondeln plötzlich Regenschirme trugen, was wirklich sehr lustig aussah.
Zurück zum Ausgangspunkt, ging es TROCKEN zum Mittagstisch im schon genannten Restaurant „GONDOLIERE“.
Als wir so richtig beim Schmausen und Schwatzen waren – plötzlich ein „HALLO“. Mitten unter uns steht in historischer Uniform, mit Dreispitz auf dem Kopf, der Fürst: Leopold III , Friedrich Franz von Anhalt – Dessau. ( 1740 – 1817 ). Der Vater FRANZ, wie er liebevoll von seinem Volk genannt wurde, besuchte uns. Er erzählte uns sehr anschaulich und mit viel Humor seine Geschichte, so dass wir oft herzhaft lachen mussten. Er hat viel gutes für seine Untertanen geleistet und manche Neuigkeit eingeführt. Der Vater Franz war der Enkelsohn vom alten DESSAUER.
Wer kennt nicht den DESSAUER MARSCH ??!!
Es lohnt sich, die Biografie einmal nachzulesen.
Noch ein Foto zusammen mit „VATER FRANZ“ zum Abschied.

So konnten sie das gute Essen und den Auftritt von Vater Franz mit uns gemeinsam genießen.
Beiden wünschten wir eine gute Rückreise. Wir fuhren dann gegen 13:30 Uhr nach Dessau.
Dort stieg eine sehr belesene und von ihrer Heimatstadt schwärmende Stadtführerin in unseren Bus. Sie erklärte uns in der kurzen Zeit so viel, dass wir es kaum fassen konnten. Von der Stadtgeschichte schwirrt uns sicher allen noch der Kopf. Ich will versuchen, etwas davon zu berichten.
Zuerst das ganz moderne. Das ist ein Neubau des Umweltbundesamtes, ein Ministerium, dass nicht in Berlin, sondern in Dessau angesiedelt ist. Die Beamten müssen also immer zwischen Berlin und Dessau pendeln, aber das kennen wir ja. Es handelt sich um einen supermodernen Bau in Form einer Schlange, die sich mit dem Kopf in den Schwanz beißt, mit unendlich vielen Fenstern. Alle Zwischenräume sind bunt angestrichen. Eine Seite grün, eine andere Seite rot. Nach Besichtigung des riesigen glasüberdachten Innenraumes ging unsere Fahrt weiter Richtung Bauhaus.
Zuvor bestaunten wir vom Bus aus die von Gropius erbauten ersten erhaltenen, modernen Familienhäuser, inmitten des Waldes. In diesen Häusern – es waren einmal fünf – wohnten die Professoren, die im Bauhaus unterrichteten. Auf der anderen Straßenseite standen noch einige schöne Häuser, in denen die modernen Maler, wie Kadinsky, Feininger und Klee wohnten. Auch sie haben im Bauhaus einmal studiert und später auch dort gelehrt.

Endlich ging es zum Bauhaus.
Vielleicht waren wir etwas enttäuscht, als wir davor standen. Aber wenn man überlegt, dass das Gebäude 1925 so modern von Gropius gebaut wurde, so ist das doch sehr beeindruckend.
Ein quadratisches Haus mit großen Fenstern und vorgesetzter Glaswand. Auf eine gläserne Ecke wurden wir besonders aufmerksam gemacht, da es so etwas vorher noch nie gegeben hat. Also hat Gropius wohl hier den Grundstein für die Glaspaläste gelegt, wie wir sie heute überall in Berlin finden.
In der gleichen Straße steht das Technikmuseum. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen JUNKERS – WERKE, besonders den älteren noch bekannt, da von Junkers nicht nur elektrische Küchengeräte, wie Kochherde usw. gebaut wurden, sondern auch Flugzeuge, von denen wir einige alte Maschinen bestaunen konnten.
Allen bekannt dürfte die „ JU 52 „ gewesen sein, die im 2. Weltkrieg zum Einsatz gekommen ist. Der Krieg wurde aber trotzdem verloren !!!
Dann wurden uns noch weitere schöne Ecken von Dessau gezeigt, wie das Rathaus von 1902 dass als Ruine stehen geblieben ist und restauriert wurde. Auch alte Häuser sind wieder hergerichtet worden. Der größte Teil der Stadt wurde im 2. Weltkrieg zerstört bzw. vom DDR–Sozialismus nicht gerettet, sondern dem Verfall preisgegeben.
Nach der Wiedervereinigung viel nahezu die gesamte Industrie weg, sodass es keine Arbeitsplätze mehr gab. Dadurch ist die Einwohnerzahl von 125.000 auf 80.000 geschrumpft. Wir haben ein ganzes Stadtviertel gesehen, dass zum Abriss bereit steht.

Die Zeit verging wie im Fluge und unsere Stadtführerin verabschiedete sich und wünschte sich, dass wir recht bald wieder ihre Stadt besuchen.
Jetzt brauchten wir eine Erholung. In kleinen Gruppen machten wir uns auf die Suche nach Kaffee und Kuchen.
Gestärkt traten wir um 17:00 Uhr die Heimreise an, voll gepackt mit schönen Eindrücken und aufgefrischter deutscher Geschichte. Zu erwähnen ist noch: Es hat überhaupt nicht geregnet, sogar ein paar Sonnenstrahlen bekamen wir zu sehen.
Auf der Heimfahrt gab es noch einige lustige Geschichten und Witzchen, sodass wir den Tag richtig fröhlich und in schöner Harmonie ausklingen lassen konnten.
Ankunft am Innsbrucker Platz und wie immer alle husch, husch nach Hause. Es war ein wundervoller Tag und wir bedanken uns bei allen, die alles so professionell organisiert haben.

Nun freuen wir uns auf die nächste gemeinsame Reise, die uns, wenn wir alle gesund bleiben, ins Riesengebirge führt. Dann ist auch ein ganzer Tag in der Stadt „PRAG“ eingeplant.


08.06.2007
Dorothea Franke
privat
2.307



Quelle: www.nak-schoeneberg.de/news-senioren/30
Bildergalerie zum Beitrag (20.05.2007)


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