Videogottesdienste

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 10.05.2020

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 10.05.2020

Für den Gottesdienst lese ich ein Wort aus dem Lukas 24 aus Vers 49: Ihr aber sollt in der Stadt bleiben.

Meine herzlich lieben Brüder und Schwestern, werte Freunde und Gäste unseres Glaubens.
Ich möchte jeden Gottesdienstteilhaber sehr herzlich begrüßen und willkommen heißen und freue mich, dass wir nun wieder eine gewiss große Gemeinschaft der Gottesdienstteilnehmer zusammenbilden können.
Wir erleben heute einen besonderen Tag, der zweite Sonntag im Monat Mai ist der Muttertag, da möchte ich zunächst einen kleinen Augenblick verweilen und möchte gewiss auch aus unser aller Herzen sprechen, wir sind gewiss sehr dankbar, wenn wir an unsere Mutter denken, die uns seinerzeit das Leben geschenkt hat, die für uns gesorgt hat, schon als sie wusste, dass sie Leben erwartet und erst recht in der Zeit, als wir dann klein und unmündig waren, auf die Hilfe der Eltern angewiesen waren, wie oft sie da für uns gesorgt hat in vielerlei Hinsicht, das weiß jeder Einzelne, vielleicht noch aus eigenem persönlichen Erleben, dann auch sicherlich, wenn er darüber nachdenkt wie oft wird die Mutter dagewesen sein, zugehört, getröstet und Ratschläge erteilt?
Ich denke, wir sind sehr, sehr dankbar, dass wir eine Mutter haben beziehungsweise hatten und wollen, dass auch immer wieder entsprechend zum Ausdruck bringen gewiss, nicht nur an einem einzigen Tag im Verlaufe des Kalenderjahres.
Und wenn ich nur aufgrund des Muttertag einen kleinen Augenblick noch verweilen darf und da eine Beziehung auch zum christlichen, zum vielleicht auch theologischen aufnehmen möchte, dann ist das Bild der Mutter häufig ein Synonym für die Kirche Christi, in der der Gläubige sich geborgen und aufgehoben fühlen mag. Auch die Gemeinde, die einzelne Ortsgemeinde, die für den Glaubenden gleich einer Mutter da ist, gewiss wir erleben jetzt im Augenblick Verhältnisse, wo das nicht so ganz deutlich wird, aber wir können uns natürlich noch daran erinnern, so lange liegt das nun auch nichts zurück, dass wir die ganz normalen sogenannten Präsenz-Gottesdienste hatten, wo wir die liebevolle Gemeinschaft der Gemeinde, wo die Geschwister füreinander da sind, untereinander Anteil nehmen, immer wieder als sehr wohltuend wahrgenommen haben und selbst wenn das nun jetzt etwas anders der Fall ist, bin ich überzeugt davon, dass man sich dennoch hin und wieder anruft, für einander eintritt, einfach auch füreinander da ist, auch das ist ein schönes Zeichen eines mütterlichen, umsorgt seins von der Gemeinde, und Ursprung ist da gewiss immer bei Gott. Das ist das eine, was mich an diesem Tag bewegt, was uns alle sichtlich bewegt, zum anderen möchte ich auch einen kurzen Satz sagen dürfen zudem geschehen dieser Tage.

Wir blickten in diesen Tagen auf 75 Jahre des Friedens in unserem Lande, und ich bin ja nun schon einer der älteren, aber ich denke auch an unsere jüngeren Leute, wir kennen alle Kriegszeiten wirklich nur vom Fernsehen, von Berichten aus den verschiedenen Medien, persönlichen Kriegszustand haben wir dem lieben Gott sei es tausendmal Gedanken, nie erlebt. Und ich denke, das ist eben auch ein Grund dem lieben Gott einmal sehr, sehr dankbar zu sein, dass in unserem Land schon so lange Frieden herrscht, und diesen Zustand wollen wir selbstverständlich unbedingt auch bewahren.

Ich habe nun ein Wort vorgelesen, das wiederum aus dem Geschehen stammt, als der Herr Jesus nach seiner Auferstehung von den Toten am dritten Tag mit den Jüngern gewisse Verbindung aufgenommen hatte. Wir leben ja nach dem christlichen Kalender immer noch in nachösterlichen, der sogenannten nachösterlichen Zeit, also mit anderen Worten Karfreitag und Ostern, das Fest der Kreuzigung Jesu Christi, aber auch die triumphale Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Sie ist schon geschehen, aber alles Nachfolgende, von dem wir natürlich wissen, was geschehen ist, das können wir aus der Bibel, aus manchen anderen geschichtlichen Überlieferungen nachlesen, uns damit beschäftigen. Das ist eben noch nicht geschehen damals, zu der Zeit, als Jesus Christus mit den Jüngern sprach. Er hatte des Öfteren sehr nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass seine Reise nach Jerusalem geht. Das war und ist der zentrale Ort seines Geschehens, Jerusalem.
Er sagte den Jüngern, ihr muss dort gekreuzigt werden, er muss sterben, aber er wird am dritten Tag auferstehen.
Und wenn wir uns alleine diesen Gedanken, diese Aussage einmal für Herz und Sinn stelle, noch einmal Ich weiß, wir haben die Möglichkeit, darüber nachzulesen, und wir wissen, wie sich die Dinge weiter entwickelt haben, aber wenn wir das so das erste Mal gehört hätten, damals vor nahezu zweitausend Jahren, wie wäre es uns ergangen?
Sie haben es nicht verstanden, nicht nur die Tragweite dieses ganze Geschehen, das war für Sie völlig unverständlich, erst recht haben Sie es nicht glauben können.
Die Heilige Schrift berichtet ja sehr deutlich darüber.
Schieben wir das ein wenig beiseite, der Herr Jesus ist nun zwischenzeitlich wirklich am Kreuz gestorben, er ist auferstanden von den Toten und nun hat er Wiederbegegnung mit seinen Jüngern, einerseits am Ostertag, wo er dann in den Kreis der Jünger tritt, mit dem bekannten Wort: Friede sei mit euch. Aber dann hat er noch weitere Begegnungen, unter anderem dann hier in dem vorgelesenen Kontext, wo er so mit seinen Jüngern spricht und sie noch einmal sehr eindringlich ermahnt und unter anderem zu ihnen sagt: Ihr aber bleibt in der Stadt - mit anderen Worten, bleibt hier in Jerusalem. Der Herr Jesus sagte ja, warum sie dort bleiben sollen, es ging ja um eine gewisse Fortentwicklung des Erlösungswerkes, des Erlösungsplanes Gottes und um das voll umfänglich erleben zu können, war es Voraussetzung, in der Stadt zu bleiben. Dort, genau dort sollte der Fortgang des Werkes Gottes erfolgen.
Aber wie gesagt, das ist jetzt nicht nur auf das so rein örtliche zu verstehen, so empfinde ich das jedenfalls. Das hat uns noch mehr zu sagen: Bleibt in der Stadt.
Bleibt in der Stadt bedeutet, dass man sich unbedingt vertiefend mit dem beschäftigen muss, was damals so alles geschehen ist.
Der Herr Jesus, ich sagte das vorhin schon hat ganz zielorientiert seinen Blick auf Jerusalem gerichtet. Sein ganzes Leben war gekennzeichnet von diesem zentralen Geschehen Jerusalem.
Und jetzt sagt er zu seinen Jüngern: Ihr aber bleibt in der Stadt, bitte bleibt in der Stadt - mit anderen Worten beschäftigt euch mit dem, was dieser Karfreitag, dieses Ostern geschehen mit sich gebracht hat. Das ist das zentrale Geschehen des christlichen Glaubens.
Wir sehen hier das Kreuz. Das Kreuz ist das Symbol des christlichen Glaubens. Da werden wir selbstverständlich am Karfreitag immer wieder sehr deutlich daran erinnert, auch das leere Grab, da könnte man natürlich auch viel zu sagen, darüber muss der Glaubende nachdenken.
Das ist ja nicht nur ein einmaliges Geschehen, was nun völlig isoliert da steht, das will ja jedem Menschen, jedem Glaubenden etwas mitteilen, so wie der Herr Jesus am Kreuz gestorben ist, so sollst du, lieber Nachfolger Jesu Christi, täglich für den Herrn sterben. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir ans Kreuz gehen müssen und uns da Nägel in den Leib schlagen müssen, dass wir leiden müssen, eine Dornenkrone aufgesetzt bekommen. Nein, das nicht.
Aber warum ist denn der Herr Jesus am Kreuz gestorben? Was war denn die Ursache? Die Ursache war, dass er, der Gerechte, der Sündlose für die Sünden aller Menschen am Kreuz gestorben ist.

Liebe Geschwister! Darüber müssen wir einmal nachdenken und nicht nur so mal nachdenken. Das ist das zentrale Geschehen, auch für uns persönlich. Und das will uns jeden Tag neu daran erinnern. Lieber Nachfolger Jesu Christi sei bemüht, täglich der Sünde zu sterben, sei bemüht, dieses zentrale Geschehen Jesu Christi auch auf dich zu beziehen, und verlasse diesen Ort, diese Stadt, dieses Gedankengebilde, dieses Gerüst, dieses Evangelium, alles, was sich darum rankt, nur nicht und sei bloß auf der Hut und zimmere dir nicht einen eigenen Glauben, der vielleicht manche Freuden mit sich bringt, manches angenehmer und einfacher macht, bleibe bei dem, was Jesus Christus gelehrt hat, was er uns ins Herz und in die Seele geschrieben hat.

Drei Tage mussten die Menschen warten, und dann stand Jesus Christus von den Toten auf. War dies nun eine lange, eine kurze Zeit, ich will das gar nicht bewerten. Die Geduld der Menschen war gefordert. Sie mussten da auch unter Beweis stellen, wir warten darauf, dass sich die Verheißung erfüllt und er von den Toten aufersteht.

Damals war es zunächst die Himmelfahrt Jesu Christi, zehn Tage später dann die Ausgießung des Geistes Gottes, wir warten ja natürlich auch wieder auf die Durchführung der Präsenz-Gottesdienste, wann auch immer geschehen mag, das warten wir in Geduld und mit viel Besonnenheit ab. Wir warten aber auch insbesondere auf die Erfüllung unseres Glaubens.
Jesus Christus hat zugesagt, wiederzukommen, und der Tag seiner Auferstehung gibt uns Mut, gibt uns Kraft, ja, gibt uns Glaubenssicherheit. Dieser Tag kommt. Und wenn er dann kommt, dann mag der liebe Gott uns bereit und voller Erwartung vorfinden, dass wir mit unserem Bräutigam, mit unserem Heiland, Erlöser, Erretter Jesus Christus mitziehen in die ewige Gemeinschaft, zu Gott. Und bis dahin bleiben wir in der Stadt, wir sagen beim Evangelium, bei dem, was wir von Jesus Christus lernen können, und sind bemüht, diese Lehre immer wieder durch unsere Lebensführung auch für jeden sichtbar zutage treten zu lassen. Der liebe Gott schenke uns dazu Kraft und Segen, Hilfe und Beistand.

Meine lieben Brüder und Schwestern und alle, die ihr diesen Gottesdienst heute Morgen mit uns miterlebt. Aus dem Dienen unseres Apostels ist ja schon sehr deutlich geworden, dass diese Zeit, in der wir leben, die Zeit zwischen Ostern und dem kommenden Himmelfahrt und Pfingstfest eine ganz besondere ist. Und das, was die Heilige Schrift darüber berichtet, ist eigentlich hoch spannend und hochinteressant, weil dort, man könnte fast sagen das Evangelium so seinen Höhepunkt gefunden hat.
Als ich das gelesen hab, dachte ich das ist eigentlich wie jeder Gottesdienst, den wir erleben. So wie der Gottesdienst, den wir heute Morgen erleben können. Wir sind teilweise erschrocken ob dessen, was wir in unserem Leben wahrnehmen müssen. Die aktuelle Situation hat uns erschrocken gemacht.
Oftmals machen uns die Zahlen und Tatsachen, die täglich berichtet werden, vielleicht doch welche Auswirkungen auf die Gesundheit dieses Virus haben kann, sie machen uns irgendwo erschrocken. Und dann kommen wir in den Gottesdienst und der Herr sagt zu uns: Warum seid ihr so erschrocken? Ich bin doch da.

Vorhin haben unsere Schwestern das schöne Lied gespielt: Gott ist gegenwärtig. Das wird uns erst einmal deutlich gemacht im Gottesdienst, dann macht er uns bewusst, weshalb die Dinge so sind, macht uns aufmerksam auf den Heils- und Erlösungsplan, den er vorgesehen hat, um die Menschen zu erlösen, weckt in uns Verständnis, so wie das, der Jesus damals in den Jüngern gemacht hat. Dann schenkt er uns eine Verheißung, damals hieß es, dass der Tröster der Heilige Geist gesandt wird, unsere Verheißung, auf die wir heute warten.
Und sehr lebendig warten, es die Zusage des Gottes Sohnes, er will wiederkommen und die Seinen zu sich nehmen, dass wir auf ewig bei ihm und seinem Vater sein können.
Und schließlich entlässt er uns dann aus jedem Gottesdienst mit der Aufforderung: So bleibt nun aber in Jerusalem, bleibt in der Stadt, bleibt in diesen Gedanken. Wenn wir in unseren Gedanken bei Jerusalem bleiben, bei dem, was der Herr dort gesagt, getan hat, auch der Zusage für uns, die er gegeben hat, dann werden wir nichts Falsches von unserem Glauben, nichts Falsches vom Evangelium, nichts Falsches von unserem Gott erwarten. Vielleicht in dem Sinne, dass er jetzt die Pandemie beenden muss und dass er all unsere natürlichen Sorgen in einem Augenblick wendet, so wie es damals Jesus um dieses Geschehen in Jerusalem ging, sein Opfer zur Erlösung der Menschheit. So geht es Gott heute darum, die Menschen zu sich zu führen, so wie es hier in der Heiligen Schrift steht: Lasst euch versöhnen mit Gott, der Auftrag der Apostel Jesu in unserer Zeit.

Wir haben in unserem Eingangslied darüber gesungen, wie vergänglich unser Leben, unsere Welt ist und der vierte Vers macht dann aber wieder viel Mut und Freude, wenn es hier heißt: Darum bleib bei dem, der bleibt. Vieles ändert sich in unserem Leben eben auch diese Situation, in der wir jetzt leben, ist ein Beweis dafür. Aber bleibt doch bei dem, der bleibt.

Es gibt einen, der bleibt, dass es Gott, der Vater, Sohn und Heiliger Geist, der unwandelbar ist über die Jahrhunderte.
Bleibt bei dem, der bleibt und der geben kann, was bleibt, ewiges Leben, worauf wir uns verlassen können.


Datum: 10.05.2020
Quelle: NAK Berlin-Brandenburg



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