Videogottesdienste

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 17.05.2020

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 17.05.2020

Wir haben ein Bibelwort für den Gottesdienst, das steht im 103. Psalm, da heißt es im elften Vers: „Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.“

Ich habe heute früh einen musikalischen Gruß bekommen über das Handy unter dem Thema: Gott ist gegenwärtig. Ihr lieben was wünschen wir uns mehr, als das zu verspüren, als das zu erleben, dass Gott unser Vater für uns da ist. Es vielleicht nicht immer so ganz einfach, aber es fängt ja mit unserer Einstellung an, dass wir auch wo wir jetzt uns nicht so versammeln können, wie wir es wollen immer wieder Gottes Nähe, Gottes Gegenwart verspüren und erleben.
Wenn man da an die Juden Israeliten denkt, die in Babel in der Gefangenschaft waren, weit weg von ihrem Zuhause, hatten keinen Tempel, wo sie hingehen konnten und Gott anbeten und haben auch in dieser schwierigen Situation Besonderes erlebt. Wenn wir an den Daniel denken in der Löwengrube an seine Freunde am Feuerofen, weil sie immer die Verbindung gesucht haben, weil sie immer gebetet haben, Gott zu erleben.
Wir kennen ja das Lied aus unserem Gesangbuch: Seht, wie Daniel in Babel betet. Er hat es sich nicht nehmen lassen, die Gegenwart Gottes zu suchen.
Und dann haben sie auch besondere Dinge erlebt und Gott in seiner Größe, in seiner Liebe, auch wenn sie dort in der Gefangenschaft waren, hat sich zu Ihnen bekannt. Er hat Ihnen die Zusage gegeben, aus dem Jesaja-Wort, selbst wenn eine Mutter ihres Kindes vergessen würde, er wird die Seinen nie vergessen, dass ist jetzt frei zitiert, aber so sinngemäß steht es da. Und das haben sie erlebt. Und warum sollen wir das heute in unserer Zeit nicht erleben, dass Gott gegenwärtig ist, dass er uns auch in Situationen, wo wir uns nicht so versammeln können und nicht so Gemeinschaft pflegen können, dass er uns versorgt und stärkt, uns für uns da ist.
Ich habe in diesen Tagen besonders an unsere Konfirmanden gedacht. Auch heute ist ein Sonntag, wo Konfirmation wäre, wo sicherlich in vielen Familien große Freude und Vorbereitung war und nun ist eben alles anders. Die Konfirmationen können nicht so stattfinden, sie sind erst mal verschoben.
Und dennoch Ihr lieben jungen Christen, man kann jeden Tag Gott ein Versprechen geben, seid nicht traurig. Wir denken an euch, fühlt euch von der Jugend schon aufgenommen und umarmt und freut euch auf die Zukunft, das ist ja für uns Christen immer wieder etwas Besonderes, unsere Zukunft, egal, wie sie hier auf Erden aussieht, egal wie es weitergeht, wenn wir gottesfürchtig sind, Gott ehren, lieben, achten und schätzen, dann werden wir Großes erleben und immer wieder mit dem Gedanken unserer Zukunft gestärkt.
In diesem Psalmwort: „Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.“ Also Gottesfurcht, Gott achten, lieben, schätzen, anbeten in seiner Größe und Allmacht ist Grundvoraussetzung für die Gnade Gottes. Und das heißt ja nicht, dass wir vor Gott Angst haben müssen, sondern einfach in Demut seine Größe anerkennen, seine Allmacht, Vertrauen zu haben zu ihm, das ist das, was Gottesfurcht auszeichnet.
Schon in den Sprüchen Salomos gibt es viele schöne Verheißungen für die Gottesfürchtigen.
An einem musste ich gerade auch heute früh denken, wer den Herrn fürchtet, der hat eine sichere Festung. Ihr Lieben das gibt also Sicherheit, wenn wir Gott fürchten, wenn wir ihn anbeten, wenn wir seine Allmacht anerkennen und das bringt auch Dankbarkeit in unseren Herzen. Lasst uns immer dankbar sein miteinander für das, was wir haben.
Wenn wir nur daran denken, was Gottes Sohn für uns getan hat. Welchen Weg er gegangen ist und letztendlich am Kreuz aus Liebe zu den Menschen gestorben ist, sein Leben gelassen hat, damit wir Heil und Erlösung, Hilfe, Gnade und Vergebung erlangen können. Das ist so ein Grund zur Dankbarkeit und wenn wir uns mal etwas mehr einen Augenblick mit unserem Glaubensziel beschäftigen und daran denken, dass Gottes Sohn zum Vater gegangen ist - wir feiern ja Himmelfahrt in den nächsten Tagen - mit der Zusage, uns dort einen Ort, eine Stätte zu bereiten und wiederzukommen. Das ist unser Glaube, das ist unser Glaubensziel und da schauen wir ganz gottesfürchtig hin, was Gott uns da bereiten möchte. Er sendet seinen Sohn wieder um die, die darauf warten die daran glauben zu sich zu nehmen, in die Herrlichkeit Gottes zu führen.
Und wenn wir nur einmal überlegen, was wir als Menschen, als unvollkommene Menschen, als Christen auf dieser Erde in unserem Leben schon mit Gott erlebt haben und uns dann vorstellen, seine ganze Größe, seine Allmacht und Herrlichkeit sehen zu können, weil er es uns versprochen hat, weil er es uns zugesagt hat, wenn wir uns darauf bereiten lassen, weil er seinen Sohn gesandt und geopfert hat und diesen Weg zur Erlösung der Menschheit gelegt hat, das ist doch eine Sicherheit, eine Festung, das ist doch eine Kraftquelle und dafür lasst uns von Herzen dankbar sein. Gottesfürchtig - hier heißt es ja in diesem Wort: „Die ihn fürchten, da ist seine Gnade so hoch der Himmel über der Erde ist.“ Das kann man eigentlich gar nicht fassen.
Manchmal wenn es so bewölkt ist oder wenn tiefe Wolken durch die Gegend ziehen und vielleicht noch auf einem Berg sind, dann denkt man, man kann die fast anfassen. Aber wenn so klares Wetter ist und man ganz weit weg die Sterne sieht und eigentlich die Entfernung gar nicht bestimmen kann und dann daran denkt, das Gottes Gnade für die oder über die, die ihn fürchten, noch viel größer ist. Ihr lieben das macht doch demütig. Und wenn wir die Wunder Gottes erleben, die so ganz für uns da sind, wie zum Beispiel damals in Babylon in Babel, die drei Männer im Feuerofen, was doch unwahrscheinlich, was die durch ihr Vertrauen erlebt haben.
Wir haben letztens mal ein bisschen Holz in einer Feuerstelle verbrannt und haben uns daran erfreut und haben dann festgestellt, dass danach wirklich alles nach Qualm gerochen hat. Und wenn man dann von dieser Begegnung der drei Männer am Feuerofen liest, dann wird man ganz klein und schaut demütig auf die Wunder Gottes. Auch dem Petrus ging das so beim Fischzug, als sie nichts gefangen hatten und er sie noch einmal rausgeschickt hat und er dann den Erfolg gesehen hat, den Sie im Natürlichen hatten, weil Sie auf das Wort des Herrn geachtet haben, da ist er niedergefallen vor der Allmacht Gottes und seines Sohnes. Oder der Thomas, als der Herr ihm seine Hände gezeigt hat: Mein Herr und mein Gott, hat er gesagt.
Ihr lieben, auch wir können nicht nur die Gegenwart Gottes erleben, sondern wir wollen in unserem Leben die Größe und die Allmacht Gottes gottesfürchtig anbeten. Und voller Vertrauen und voller Dankbarkeit und voller Demut sein.
Es heißt, gottesfürchtig seien heißt ja nicht vor Gott Angst haben. Es heißt einfach, seine Größe und Allmacht anzuerkennen und voller Vertrauen uns in seine Hand zu geben.
Wenn wir uns das überlegen, ihr Lieben, was wir für ein Naheverhältnis zu Gott und seinem Sohn haben, da ist auch Demut gefragt und Anbetung. Wir sagen zu unserem Gott: Lieber himmlischer Vater. Das ist vertraut, das ist ganz persönlich. Wir bezeichnen Jesus Christus als unseren Seelenfreund.
„Einen Freund habe ich gefunden“, singen wir auch, „wie es keinen besseren gibt.“ Aber dazu müssen wir uns auch die Demut bewahren. Das ist kein Freund, wie man das vielleicht aus dem Leben kennt, ein guter Kumpel, den man auf die Schulter haut, mach mal. Nein, es ist und bleibt Gottes Sohn. Und diese Größe und diese Allmacht wollen wir auch wenn es unser Freund ist in Demut anerkennen. Und Vertrauen in die Allmacht Gottes haben.
Ich habe letztens eine Mitteilung gelesen, da schrieb ein Bruder auch die Akte Corona, hat auf dem Schreibtisch Gottes gelegen und er hat sie abgezeichnet.
Warum, wissen wir nicht. Aber wenn wir voller Vertrauen und gottesfürchtig zu unseren Gott und Vater aufschauen und uns immer wieder bewusst machen Gott macht keinen Fehler, dann ist das auch eine Kraftquelle, eine Kraftquelle, die uns hilft, die uns durchs Leben bringt. Und wenn, dann ist das gepaart ist mit unserem Ziel, mit unserer Hoffnung, mit unserer Sicherheit, dann wächst das Vertrauen in Gottes Allmacht und Größe mit jeder Begegnung die wir haben, mit jeder Woche, mit jedem Lebensjahr dass wir mit Gott erlebt haben. Mit allem Ihr Leben was uns der liebe Gott geschenkt hat. Gottesfurcht, wie schon gesagt, hat nichts mit Angst zu tun, sondern ist Anbetung der Größe Gottes, ist Dankbarkeit über das, was wir haben, ist Demut und ist Vertrauen und gibt Sicherheit.
Und so wollen wir gottesfürchtig durch unser Leben gehen und ihm immer wieder zeigen, wie groß unsere Dankbarkeit ist, auch demütig bleiben, nicht von Gott Dinge fordern, die uns das natürliche Leben einfacher machen, schöner machen. Man kann ja manchmal in Notsituationen kommen und erwartet dann vielleicht von Gott besondere Hilfe, man erwartet besondere Dinge, vielleicht Wunder.
Ich hab das auch schon mal erlebt. Ich hatte sogar Vorschläge an den lieben Gott, wie er es am besten machen könnte, weil ich aus einer Situation raus wollte. Ihr lieben, er hat genau das Gegenteil gemacht und es war richtig und gut. Der liebe Gott macht keinen Fehler. Das ist doch unser Glaube. Das ist doch unser Wissen. Alles liegt vor ihm. Und das ist auch unser Trost und unsere Kraft und es gibt in allen Situationen Vertrauen und dieses Vertrauen in die Allmacht Gottes, lasst uns sammeln, lasst uns damit leben, lasst uns davon abgeben, welchen großen wunderbaren Gott wir haben.

Liebe Geschwister, Freunde und Gäste.
Ein uns sehr vertrautes Lied ist ausgeklungen: „Ich brauch dich allezeit. Herr Jesus, Gottes Sohn.“ Es ist schön, wenn man als Christ viel über Jesus Christus weiß, vielleicht viel gelesen hat über ihn, die Heilige Schrift auf sich wirken lässt, wenn man bekennt: Ich bin Christ. Aber es ist eine weitere Stufe, wenn man daraus die Schlussfolgerung zieht und sagt: Ja, ich brauche diesen Jesus Christus. Ich brauche ihn allezeit. In einer Strophe dieses Liedes heißt es auch: „Ich brauche dich allezeit in Freude wie im Leid.“
Ja, es ist sicherlich ein Gedanke, der auch heute ganz offensichtlich ist, dass man Jesus Christus auch als Gottessohn gerne anruft im Leid und Hilfe erhofft. Das ist berechtigt und das ist auch nachvollziehbar. Aber eine Haltung zu bekommen, zu Jesus Christus Gottes Sohn zu sagen: „Ich brauche dich allezeit, auch in Freude.“ Das lässt diesen Jesus Christus deutlich größer werden, weil man dann nämlich weiß, man möchte sein Leben erfüllen mit dem Segen dieses Jesus Christus, möchte sein Leben unter den Segen Gottes stellen. „Lobe den Herrn, meine Seele, vergiss es nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Man kann über Gott und sein Wirken und seine Gnade und seinen Segen viel Allgemeines sagen, man kann staunen und man kann schwärmen, man kann Wunderbares erzählen, die Heilige Schrift ist voll davon. Aber wie kommt man denn zu einer Herzenshaltung, die dieses Großartige erkennt?
Und da gibt uns David einen wunderbaren Einstieg, in dem er sagt, ich fordere erst einmal meine eigene Seele dazu auf, diesen Herrn zu loben und zu preisen, ich fordere meine eigene Seele erst einmal dazu auf, zu erkennen, was der Herr an mir Großartiges getan hat. Denn er hat mir meine Sünden vergeben, er hat mich gerettet und letztendlich krönt er mich mit Gnade und der vorgelesenen Barmherzigkeit. Und wenn das geklärt ist, das Verhältnis was man zu seinem Gott hat, das Verhältnis, was man zu seinem Inneren hat, wenn man sein Innerstes sich aufschwingen lässt zu diesem Gott, dann verändert es ja auch mein Blick auf die Schöpfung Gottes, die natürliche wie die geistliche, es verändert meinen Blick auf meinen Nächsten, es verändert auch den Blick auf mich selbst, ich kann mich richtig einordnen und ich habe die Grundlage, diesen Gott auch in Ehrfurcht zu begegnen, ihn zu fürchten und ihn von ganzem Herzen zu lieben.


Datum: 17.05.2020
Quelle: NAK Berlin-Brandenburg



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