Videogottesdienste

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 21.05.2020

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 21.05.2020

Für diesen Gottesdienst anlässlich des Festes der Himmelfahrt Jesu Christi hat unser Stammapostel uns ein Bibelwort gegeben. Das finden wir im Brief des Apostels Paulus an die Epheser, da lese ich aus dem ersten Kapitel den 20. und den 21. Vers: „Mit ihr seiner mächtigen Stärke hat er an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.“

Meine lieben Brüder und Schwestern, Ihr lieben Freunde, alle die ihr heute diesen Gottesdienst miterlebt, die hier mit uns verbunden seid über die Technik. Ich heiße euch alle ganz herzlich willkommen.
Heute feiern wir das Fest der Himmelfahrt Jesu Christi. Wer nicht mit dem christlichen Glauben so vertraut ist, mag vielleicht sagen, ja was ist denn das? Man könnte es vielleicht als den Vatertag oder den Herrentag, aber wir als Christen feiern die Himmelfahrt Jesu Christi. Wir gedenken dieses wunderbaren, großartigen Ereignisses.
Und um nun ein wenig eingestimmt zu werden in das, was damals geschehen ist, hören wir jetzt eine Bibellesung, bitteschön!

Aus Apostelgeschichte Kapitel 1, Verse 4 bis 12:
Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Ihr Lieben alle. Die Himmelfahrt Jesu Christi, ein Feiertag, der an das Ereignis erinnert, was vor nunmehr fast zweitausend Jahren geschehen ist, Jesus Christus wurde aufgenommen von einer Wolke in den Himmel geführt. Das geschah dort sichtbar für die Jünger, aber unter Himmel versteht man im biblischen Sinn einen viel größeren Umfang, etwas viel gewaltigeres. Wir kennen ja schon als Menschen diesen Ausdruck, ich habe mich gefühlt wie im Himmel, und man bringt damit zum Ausdruck, es war schön, es war prima, wir wurden durch nichts gestört. In diesem Sinn ist der Zustand im Himmel, weil dort Gott ist. Er ist im Himmel. Er hat Jesus Christus zu sich geführt.
Und hier im Zusammenhang mit dem vorgelesenen Bibelwort, schreibt er an die Gemeinde der Epheser, dass er von ihrem Glauben gehört hat, dass er an sie denkt, dass er für sie betet, dass sie zur Erkenntnis kommen mögen, zur Erkenntnis Gottes, zur Erkenntnis Jesu Christi, zur Erkenntnis, wie stark groß und gewaltig dieser Gott ist und er führt dann einige Dinge auf, die zum christlichen Glauben gehören und in denen die damaligen Brüder und Schwestern die damaligen Gläubigen gestärkt werden sollten, nämlich in dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi, den Glauben, dass Gott seinen Sohn weggenommen hat, hat ihn zur Rechten im Himmel sitzen lassen, also neben ihm gewissermaßen, dass er ihm alle Macht gegeben hat und dass er ihn eingesetzt hat als Haupt seiner Gemeinde.
Das sind die vier Punkte, die hier der Apostel noch einmal so heraushebt und unterstreicht und das mit der Bitte verbindet, er kennt diesen Zusammenhang, glaubt daran. Der Begriff Herrschaft, Macht, Gewalt, im göttlichen Sinn, im biblischen Sinn, wenn er sich auf Gott bezieht beinhaltet immer Bewahrung, beschützten, versorgen, verpflegen, hegen und alles bewahren, was da ist.
Das ist so wie vielleicht ein schwaches Beispiel wie eine Mutter für das Kind sorgt. Die Mutter hat Macht über das Kind, hat Gewalt, herrscht über das Kind. Aber sie übt diese Herrschaft in einer so feinen Art aus, weil sie dem Kind Gutes tun will, das Kind bewahren will, das Kind erhalten will. Sie möchte das Kind lebensfähig machen. Das ist die Herrschaft in Anführungsstrichen, der Mutter über das Kind. Und so ein schwaches Bild, aber in ähnlicher Weise oder in stärkerer Weise sogar noch hat Gott Jesus Christus zum Herrscher eingesetzt. Jesus Christus ist der, der herrscht im Himmel und auf Erden, in dieser Welt und in der zukünftigen Welt, eine Herrschaft ohne Grenzen, ohne Einschränkungen, eine vollumfängliche Macht.
Jesus hat nicht alle auferweckt, die zur damaligen Zeit gestorben sind, er hat nicht alle gesund gemacht, die damals krank waren. Er hat es punktuell gemacht, hier und da. Um seine göttliche Vollmacht, seine Allmacht zu demonstrieren und die Menschen aufmerksam zu machen auf seinen eigentlichen Auftrag, nämlich die frohe Botschaft von der Erlösung der Menschheit den Menschen zu vermitteln.
Die Frage könnte hier auch heute auftreten und sie wird hier und da gestellt. Wenn nun Gott allmächtig ist, wenn Jesus Christus der Herrscher ist, wieso geschieht ein solches wie jetzt gerade auf dieser Erde? Warum gibt es Böses? Warum gibt es Kriege? Dann müsste doch Gott all das verhindern. Ja dazu muss man Gott kennen und dann lässt sich auch diese Frage beantworten, dann kann man auch argumentieren. Gott ist treu, er ist auch sich selbst treu. Was er gesagt hat, das macht er. Was er angekündigt hat, das setzt er um.
Er hat den Menschen, den ersten Menschen, so berichtet uns die Heilige Schrift - der Schöpfungsbericht -, er hat den Menschen den Garten Eden gegeben, er hat ihnen die Erde übergeben und gesagt: Herrscht über sie. Das ist jetzt eure Aufgabe, ist euer Job, macht das.
Ich ziehe mich zurück, ich schaue mal zu, wie ihr das macht. So wie vielleicht Eltern irgendwann zu den Heranwachsenden sagen, so nun übernimmst du die Firma, übernimm du das Geschäft, jetzt koch du mal das Mittagessen, ich halte mich einmal zurück, ich schaue mal zu. Gott hat den Menschen etwas übertragen, Verantwortung, Vollmacht, Anteil an seiner göttlichen Herrschaft, Herrschaft über die Schöpfung. Weil Gott treu ist, kann er nicht jedes Mal eingreifen, wenn irgendetwas schief geht. Das wäre dann eine Diktatur, eine Diktatur Gottes, wo alle Menschen jawohl, Gott gehorsam wären, aber nicht aus der Liebe heraus, sondern aus Angst vor Strafe.
Deshalb ist diese Frage, warum Gott solches zulässt, warum Jesus Christus, wenn er nun Herrscher ist über alle Reiche, über alles Gewalt hat, über alles Macht hat in dieser und in der zukünftigen Welt, über alles, dann wird er doch wohl auch über das Virus herrschen können.
Ich kann die Frage nicht genau beantworten, warum das nun alles so ist. Aber eins weiß ich, es ist keine Strafe Gottes, es hat Gott nicht herbeigeführt, er hat es zugelassen. Ja, das stimmt. Aber er hat es nicht herbeigeführt. Und dennoch erkennen wir auch in dieser Zeit dass Jesus Christus für die Seinen sorgt, er gibt was nötig ist.
Es ist also ein freiwilliges Hineinbegeben in die Nachfolge Jesu Christi. Ein Freiwilliges aus eigenem festem Willen, aus meiner tiefen inneren Überzeugung will ich zu diesem Jesus Christus gehören, ich will an ihm hängen, ich will ihm nachfolgen, ich will dorthin kommen, wo er ist. Die Nachfolge ist ein biblischer, ein christlicher Begriff, man folgt dem Meister nach. Wir kennen das aber auch aus vielen anderen Dingen, man wird einen Nachfolger von irgendjemandem in einem Beruf, in der Arbeit, in einem Job, in einer besonderen Position. Das Wort Nachfolge beinhaltet doch eigentlich: Wenn ich dem folge, der davor weggeht, wenn ich in seine Fußstapfen trete, wenn ich seiner Spur folge, dann komme ich dorthin, wo er jetzt ist. Das ist doch die Nachfolge. Und in diesem Sinn wollen wir uns bemühen, Jesus Christus nachzufolgen, ihm nicht nachlaufen, nicht durch irgendwelche frommen Übungen imitieren, nachmachen, was weiß ich, was man noch so an Beispielen aufführen könnte, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nachfolgen. Ich handle so, ich gehe so, ich denke so. Ich habe mein Wesen so wie es Jesus Christus hatte. Und dann komme ich dorthin, wo er ist, nämlich zur rechten Gottes im Himmel, wo es schön ist, wo Frieden ist, wo Freude ist. Klingt wie ein utopisches Märchen. Aber die Heilige Schrift spricht von dieser Realität. Und weil die Heilige Schrift auch als Realität von Jesus Christus als Mensch auf dieser Erde spricht, von den Wundern, die er getan hat, von den Wundern, die die Apostel getan haben und weil die Kraft des Evangeliums deutlich wird am Verhalten der Menschen, deshalb haben wir diese Gewissheit, es ist kein Märchen, sondern es ist göttliche Realität, wir dürfen zu Gott kommen, wir dürfen in den Himmel kommen.
Und mal ganz ehrlich gesagt, wer würde denn um eines Märchens willen um irgendeiner Geschichte willen sein Leben opfern? Da würde man vielleicht mit dem Finger, mit dem Zeigefinger an die Stirn fassen oder ihm irgendwelche Titel geben was das für ein Mensch sei. Aber genau das haben ja die ersten Christen getan, sie waren bereit in den Tod zu gehen, nicht wegen eines Märchens, nicht wegen irgendeiner Geschichte, sondern weil sie dem Auferstandenen begegnet sind, weil sie Zeugen der Himmelfahrt Jesu Christi waren und weil sie gesehen haben, wie das Evangelium seine Kraft entfaltet und hineinwirkt ins tägliche Leben. Das ist der Inhalt des Evangeliums. Wir können es nicht beweisen, wir können es glauben und wenn wir es glauben, dann spüren wir die Kraft, dann verändert sich unser Leben, dann kommen wir Jesu näher, dann sind wir Nachfolger unseres Herrn und Meisters, folgen seiner Spur und kommen in den Himmel, dort wo es schön ist, das ist dann nicht der siebente Himmel, von dem Verliebte sprechen oder in dem sich Verliebte befinden, sondern dass es dann noch viel, viel schöner.

Ich denke, ihr lieben alle, die ihr jetzt zugeschaltet seid. Das kann man nachvollziehen, was Liebe unter Menschen schon alles vollbringen kann. Große Opfer, große Dinge, wo der eine oder andere an die Grenzen seiner menschlichen Belastbarkeit geht, aus Liebe zum Nächsten.
Denken wir nur die Beziehung der Mutter zum Kind. Da gab es mal so ein salomonisches Urteil, was in der Heiligen Schrift niedergeschrieben ist, wo zwei Frauen sich um ein Kind stritten und wo denn die wahre Mutter sagte, weil Salomo dieses Urteil fällte: Kommt, dann teilen wir das Kind und da hat jeder die Hälfte des Kindes und dann ist doch die Welt in Ordnung. Und die wahre Mutter sagte: Nein, denn töte mich, lass mein Kind leben bzw. gibt's der anderen, lass mein Kind leben.
Viel größer ist die Liebe Gottes zu den Menschen und durch Jesus Christus sind wir aufgerufen was wir als Christen an uns üben und vertiefen wollen, die Nächstenliebe.

Jesus Christus, ich wiederhole das noch einmal, der Anwalt unser Anwalt im Himmel, der uns vertritt vor Gott, der den Ankläger davongejagt, der sagt: Komm! Es wird alles wieder gut. Die Last der Sünde nehme ich dir von den Schultern, nehme ich von deinem Herzen und er sagt uns heute genau wie damals dieser Frau: Gehe hin, sündige doch in Zukunft nicht mehr.
Wie oft hat er das schon gesagt? Er hat noch nicht die Geduld verloren. Das ist die Macht der Liebe, von der wir gehört haben.


Datum: 21.05.2020
Quelle: NAK Berlin-Brandenburg



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