Videogottesdienste

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 28.06.2020

Zusammenschnitt des Gottesdienstes vom 28.06.2020

Für diesen Gottesdienst lese ich uns ein Wort vor aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philippa aus dem vierten Kapitel, hören wir den 19. Vers: „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“

Ihr lieben Schwestern und Brüder, liebe Freunde und Gäste, all die, die sich heute hier im Videogottesdienst reingeklickt haben. Ein ganz herzliches Willkommen von dieser Stelle, wir freuen uns, dass wir Gottesdienst erleben dürfen.
Das Lied unseres Organisten oder Pianisten was eben erklungen ist, das gibt uns schon so eine freudige Zuversicht in diesen Sonntag. Das mag nicht nur an diesem Sonntag wirken, sondern das mag uns durch diese Woche, die vor uns liegt, begleiten, das mag uns unser ganzes Leben begleiten, denn es sind Gedanken und Worte aus dem Psalm: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen.“ Und er wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Vielleicht deswegen, weil nicht jeder Sorgen hat, manch einer sagt auch, ich bin heute ganz ausgeschlafen und ruhig und hatte eine tolle Woche und mal gucken, was der Tag mir bringt. Ihr Lieben, da mag auch diese Freude uns zu Gott uns hinwenden. Aber gerade wenn wir mit Sorgen belastet sind, mag Gott Mittelpunkt unseres Lebens sein.
Wir sind dankbar, dass wir Brüder und Schwestern haben, die denselben Glauben haben. Und das Wort, was ich uns vorgelesen habe, was heute Grundlage des Gottesdienstes ist, kommt von dem Apostel Paulus, der sich in einer ganz besonderen Situation bewegt hat, bewegen musste. Er war nicht im Gefängnis.
Ihr Lieben, und jetzt geht dieser Gedanke des Apostels Paulus an seine Gemeinde. Das war seine Gemeinde, die hat er gegründet, mit denen war er verbunden, da hat er diese Nähe gesehen, diese Zuwendung der Geschwister. Und jetzt weist er auch darauf hin, dass diese Gemeinde in diesen Umständen, in denen sie sich bewegen, dass sie besondere Acht haben soll. Die Gemeinde damals hat doch auch gedacht, wo ist denn jetzt Gott? Warum lässt er denn zu, dass unser Apostel in der Gefangenschaft ist? Wir haben doch unseren Apostel lieb, er hat doch unsere Gemeinde gegründet, er ist doch dazu da, auch noch weiterzureisen, andere zum Glauben an Jesus Christus zu bewegen.
Und was macht Gott, er lässt zu dass dieser Mann gefangen wird. Hand aufs Herz ihr Lieben, hat man nicht den Eindruck, wo ist Gott? In manchen Situationen unseres Lebens haben wir nicht manchmal den Eindruck oder die Frage, wo ist Gott jetzt? Warum greift er nicht ein? Warum erhört er nicht mein Gebiet?
Ihr Lieben, diese zweifelnden Gedanken, die so auf uns einströmen, die sind normal. Und auch da sagte der Apostel schon in aller Deutlichkeit, dass diese Zweifel Leid mit sich bringen. Weil wir immer in diesem ständigen Kampf sind. Und dann schreibt er: „Es ist euch gegeben, um Christi Willen nicht allein an ihn zu glauben, sondern um seinen Willen, auch zu leiden.“ Da haben wir die Antwort. Es wird in unserem Leben immer Zweifel geben, es wird nicht alles nach unserem Plan laufen. Und dieser Zweifel, der bringt Leid mit sich und dieses Leid um Christi Willen, Ihr Lieben, das ist vorgesehen für uns als Christen.
Liebe Schwester, lieber Bruder, der du dich jetzt vielleicht in dem Augenblick angesprochen fühlst, wenn du hier zuguckst. Es muss so sein, es ist normal, dass wir in unserem Leben Zweifel haben. Aber jetzt kommt der Hinweis damals schon des Apostels trotz dieser Widrigkeiten, bleibt darin nicht stehen, geh noch mehr ins Gebet mit Gott, sag ihm deine Zweifel, sag ihm lieber Gott, ich verstehe das jetzt nicht, und ich möchte so gerne deine Nähe spüren.
Ihr Lieben, dann wird sich unsere Situation nicht unbedingt ändern. Aber wir merken, dass es ruhig wird in unserem Herzen, wir werden merken, dass uns Gott hört, weil das ein Gebet ist, was im Sinne Jesu Christi gesprochen wird, was im Sinne des Herrn gebetet wird. Es führt uns im Glauben weiter.
Der Apostel hat auf eine zweite Gefahr hingewiesen, nämlich dass man feststellt, dass man unzufrieden wird und dass man anfängt zu murren. Auch das steht ein paar Verse zuvor, da schreibt er an seine Gemeinde: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel“. Und dieses Murren das kennen wir, und das kannte der Apostel damals schon vom Volk Israel. Beim Auszug aus Ägypten aus diesen 40 Tagen, wo 40 Jahre wurden, das war keine spannende Zeit und da waren die Menschen unzufrieden, sie merkten In ihrem Leben ist irgendetwas, es läuft nicht so rund. Und sie haben letztendlich Gott dafür verantwortlich gemacht. Das hat sich ausgewirkt in dieser klaren Aussage, wären wir doch bloß in Ägypten geblieben und hat es nicht immer leicht gehabt. Und selbst wenn sich das Volk Israel jetzt nicht gegen Gott gewandt hat, sie haben sich aber nicht getraut, selbst mit Gott zu sprechen, sie haben Mose vorgeschoben, sprich du mit Gott, wir können es nicht ertragen. Aber dann wurde Mose verantwortlich gemacht für die Dinge, die in ihrem Leben nicht so gelaufen sind. Wenn man hier die Parallele zieht in unser Leben, schaut mal in eure Gemeinde, ich schaue jetzt in meiner oder in unseren Bezirk, dann stellt man fest, dass manchmal Unzufriedenheit da ist, das manchmal murren da ist. Wenn wir schon nicht gegen Gott murren, weil es in unserem Leben, in unserer Gemeinde nicht so läuft, dann macht man schnell auch Menschen dafür verantwortlich, die ja nun mal gegeben sind, um das Werk Gottes auch auf dieser Erde weiter zu treiben. Und wir wissen, dass diese Menschen, diese Männer nicht vollkommen sind, wir wissen, dass da auch Fehler gemacht werden. Aber wie ist es denn dann, wenn gemurrt wird? Dann wird schnell der Vorsteher einer Gemeinde für etwas verantwortlich gemacht oder der Bezirksvorsteher oder der Apostel oder die Kirchenleitung insgesamt, wie können die das verantworten? Wie können die so und so reagieren? Sind das nicht Gedanken, die in dem Augenblick ausgesprochen werden, die also natürlich sind? Und hier liegt die Gefahr darin, die der Apostel vor zweitausend Jahren schon gesehen hat und wo er darauf hingewiesen hat, seid nicht undankbar!
Lasst dieses Murren sein, sondern konzentriert euch auf das Leben im Herrn, konzentriert euch auf die Gemeinschaft mit Jesus Christus. Dafür ist die Gemeinde gegeben, konzentriert euch auf ein schönes Gemeindeleben, Ihr lieben.
Lasst uns diesen Anspruch, wenn wir vielleicht auch durchaus mal berechtigtes Interesse zum Murren, zur Undankbarkeit hätten, weil vielleicht in unserer Gemeinde etwas nicht so läuft, lasst uns doch dann auf das Verbindende schauen, was uns wieder vorwärts bringt, wo wir vielleicht auch mit dem Bruder oder der Schwester einmal Nachsicht haben können und sagen können: Komm, wir haben doch den gleichen Glauben, lasst uns diesen Streit mal beenden.
Und den dritten Punkt nannte der Apostel, der auch damals schon so wie heute, 2000 Jahre ist eine lange Zeit, aber es fühlt sich an, wie als wäre es gestern gewesen. Und heute ist es genau das Gleiche. Es gab eine gewisse Spaltung in der Gemeinde.
Ich behaupte einfach mal ihr Lieben, wenn es da Geschwister gibt, die so ihre Gedanken haben, die meinen das nicht böse, die sind in dem Augenblick davon überzeugt, dass ihr Weg der Richtige ist und dass er gut ist für die Gemeinde. Aber es gibt andere, die genau den gleichen Gedanken haben. Und was ist jetzt besser? Ihr Lieben. Und letztendlich gibt's dann einen, der in einer Gemeinde das Sagen hat. Das ist der Vorsteher und der muss dann nach Abwägung verschiedener Gedanken auch sagen: Jetzt machen wir es so.
Vielleicht richten wir uns diese Gedanken einfach mal an den Amtsträgerkreis, ohne dass das jetzt ein Ämtergottesdienst wird. Aber da wo in einer Gemeinde der Amtsträgerkreis nicht mehr eins ist, wo man andere Gedanken hat, vielleicht als der Vorsteher, wo es vielleicht eine Gruppenbildung gibt, da ist kein Segen mehr vorhanden, da merkens die Geschwister, da ist Unfrieden vorhanden, da wird es für jeden Einzelnen, der eigentlich freudig mitarbeiten möchte, eine gewisse Last. Ihr lieben Amtsträger, unterstützt euren Vorsteher!
Ich bin in meinem Bezirk sehr, sehr dankbar für meine Vorsteher, die mich unterstützen in der Bezirksarbeit. Und so kann man das auf die ganze Gemeinde drüberschreiben und das fängt schon in der kleinsten Zelle an der Spaltung in der Familie. Wenn da Gedanken sind, die uns auseinander bringen, das bedeutet ja nicht, dass sich anschließend immer eine Meinung haben muss, es bedeutet nicht, dass ich uniformmäßig annehmen muss, was der nächste sagt, aber das sind jetzt so ganz praktische Gedanken. Ihr Lieben, wenn wir auf das schauen, was uns wirklich vorwärts bringt, was uns Jesus Christus in seiner Liebe sagt, als er das Evangelium den Menschen verkündigt hat, als er gesagt hat: „Ich werde zum Vater auffahren, aber ich werde wiederkommen.“ Da hat er doch mit aller Liebe an sein Volk gedacht und er wollte, dass es bewahrt bleibt, und er wollte nicht, dass man sich zerstreitet. Diese drei Punkte Zweifel, Unzufriedenheit, Murren und die Spaltung, die hat der Apostel angemahnt aus der Liebe. Und dann kommt er mit seiner ganzen Dankbarkeit und Freude und dieser wunderbaren Überzeugung, dass er sagt: „Mein Gott aber wird all eure Mangel abhelfen und nach seinem Reichtum in Herrlichkeit, in Jesus Christus.“ Mein Gott, sagt er. Er hat also Erfahrung mit Gott, dem Vater, gehabt. Er hat Erfahrung, trotz dieser Gefangenschaft war er überzeugt, dass Gott den Mangel der Menschen Abhilfe schafft. Und damit hat er nicht in erster Linie an den Mangel gedacht, der jetzt auch im irdischen sich bei den Menschen sichtbar gemacht hat. Den hat er auch angemerkt. Er war davon überzeugt, dass da, wo Opfer gebracht wird, so wie es die Menschen damals gemacht haben, die sie für ihren Apostel gesorgt haben, wie sie dafür gesorgt haben, dass in der Gemeinde alles vorhanden ist, und das geht nur mit Opferdienst. Ihr Lieben, Gott sorgt dafür nach seiner Gerechtigkeit, dass nichts uns im Wege steht, was uns vom Heil des Herrn entfernt. Diese Gewissheit gibt uns Gott. Er sorgt dafür, selbst in einer Situation, wo du vielleicht ein wenig unzufrieden bist in deinem Leben, er sorgt dafür, dass die Verbindung zu Gott darunter nicht leiden muss. Das tut er durch sein Wort, das tut er durch das Sakrament. Diese Gedanken, dass mein Gott, den Mangel, euren Mangel abhelfen wird nach seinem Reichtum, der gilt doch noch viel mehr in der jenseitigen Welt.
Wie viele sind hinüber gegangen in die jenseitige Welt, mit Mangel, mit Mangel im Herzen, weil sie die Liebe Gottes niemals erlebt haben? Auch denen gilt dieses Wort, dass Gott diesen Mangel Abhilfe schafft. Ist das nicht ein ganz wunderbarer Gedanke, der uns bewegen soll, der uns ermutigen soll, ermuntern soll, weiterzumachen, dieses Evangelium zu predigen und selbst zu leben. Ihr Lieben. In diesen Gedanken, wie uns der Apostel hier an die Hand gibt, zwar der Gemeinde damals vor 2000 Jahren, aber uns ganz genauso, lasst uns freudig das umsetzen, lasst uns für den nächsten da sein, lasst uns Zweifel wegräumen, lasst uns die Einheit im Apostulat, die Einheit in der Gemeinde voranbringen. Dann wird´s schön in meinem Herzen, in deinem Herzen, bei uns allen. Amen.

Liebe Brüder, liebe Schwestern, liebe Gäste. Ich denke, diese Klänge haben es uns wohlgetan. Der Heiland sorgt für dich, so heißt es in diesem schönen Lied, was wir eben gehört haben, und wenn wir heute im Laufe dieses Gottesdienstes vielleicht festgestellt haben, dass mancher Mangel da ist, sei es jetzt in irdischen Dingen, von denen wir gehört haben, sei es aber auch in den geistlichen Dingen, die eine wichtige Rolle spielen, dann ist dieses Wort „Der Heiland sorgt für dich“ ein ganz gewaltiger Trost. Zu wissen, dass er unser Heiland, unser Meister Jesus Christus für uns sorgt. Der bekannte Psalm, den wir so oft hören und den wir auch gerne zitieren, spricht heute ganz wunderbar zu diesem Gottesdienst: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ So, gar nichts. Wenn das ganz groß und fest in unserem Herzen steht, dann werden wir das auch erleben können. In einem Lied singen wir: „Du füllst des Lebens Mangel aus mit dem, was ewig ist.“ Das tut der Herr, das macht unser Heiland. Wie schön ist es, wenn Jesus den uns verloren gegangenen Frieden, wo wir Mangel an Frieden haben, wieder in die Seele legt? Das tut er, dann sieht man das hinterher an unserem Wesen an unserer Art. Bei mir ist das nicht immer so, ich will das ändern, ich möchte, dass das, was Jesus in die Seele legt, dass es sichtbar wird, mehr und mehr, dass diese wunderbare Liebe, diese Güte, diese Barmherzigkeit, all das, was Jesus uns schenkt, dass das nachhaltig einen Mangel beseitigt. Wenn wir uns danach sehnen, ihr lieben Geschwister, wird Jesus uns beistehen, er wird uns helfen, er führt uns durch unser Leben, und wir haben es gehört, wir wollen das nicht nur für uns in Anspruch nehmen. Wir können den Mangel in der Ewigkeit nicht beseitigen, das kann nur Gott, das kann nur unser Heiland Jesus Christus. Aber wir können in unserer Liebe, wenn wir aufgefüllt sind mit der Liebe Jesu, dann können wir diese Liebe an andere weitergeben, durch unsere Gedanken, durch eine Geste, durch unsere Gebete. Das ist etwas Großartiges, und das wird auch fühlbar sein, daran glauben wir. Wir können das auch nicht beweisen, aber wir können das gut glauben. Dass das etwas bringt, wenn wir beten, haben wir voller Liebe sind, das Menschenherzen, ob hier oder in der Ewigkeit, Jesus Christus wahrnehmen, auf ihn aufmerksam werden und das empfangen können, was sie brauchen.


Datum: 28.06.2020
Quelle: NAK Berlin-Brandenburg



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