Blick übern Tellerrand

Haribo halal


Koschere Gummibärchen gefällig?

Am Samstag, 27.03.2010 trafen sich Jugendliche der Gemeinden Schmargendorf und Wilmersdorf zu einem Besuch des Jüdischen Museums Berlin. Gebucht war eine Führung unter dem Titel:

„Jüdisches Leben, jüdische Traditionen“

Was heißt „koscher“? Darf ein Jude am Schabbat Licht anzünden? Warum werden Juden beschnitten? Die vielfältigen Antworten des Judentums sind Themen dieser Führung: Die Speisegesetze, genannt Kaschrut, unterscheiden zwischen erlaubten und verbotenen Lebensmitteln. Der Schabbat ist der wöchentliche Ruhetag, an dem religiöse Juden nicht arbeiten. Der Lebenszyklus mit seinen Stationen, die sich von der Geburt bis zur Beerdigung erstrecken, gibt Einblick in das religiöse Leben jüdischer Familien. Dabei stehen nicht nur die überlieferten Traditionen im Vordergrund, sondern auch die Veränderungen und Modernisierungen, die sie im Laufe von Jahrhunderten bis zur Gegenwart erfahren haben.

Das waren einige Stichpunkte, die in der Führung kompetent angeschnitten und soweit beantwortet wurden, wie es in ca. 70 Minuten möglich war.

Und beim Thema „koschere Speisen“ wurden die Geschmacksnerven direkt mit den eingangs erwähnten Gummibärchen angesprochen: Fruchtgummis extra für jüdische Kinder und Erwachsene.
Da die Gummibären-Gelatine bislang aus Schweinehaut und Knochen gewonnen wurde, durften weder gläubige Juden noch Moslems zu den bunten Fruchtgummis greifen.

Unsere koscheren Gummibärchen waren somit mit Fisch-Gelatine hergestellt und schmeckten prima (und schmeckten wirklich nicht nach Fisch – auch wenn die Erkenntnis bei einigen Jugendlichen eine Schrecksekunde bewirkte ..;-))

Resümee des Besuches: Zähne putzen und – auf jeden Fall – Wiederholungsbesuch angesagt! Denn in der guten Stunde war natürlich nur ein Bruchteil der jüdischen Kultur erfahrbar.


27.03.2010
Peter Berlik
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