Blick übern Tellerrand

Jugend steht das Wasser bis zum Hals ...


Am 19.08.2011 war die Planung (Melli & Martin) zum Jugendausflug 2011 "gestemmt".

Nun begann die Ausführung, d.h., Taschen packen, Auto packen, und dann machten sich die gebildeten Fahrgemeinschaften mit 6 Autos zeitlich gestaffelt, auf den Weg, Ziel: Forst (Lausitz), Ortsteil Groß Bademeusel (östlich von Cottbus an der Lausitzer Neiße).

Unterkunft war das Freizeitheim "Haus am Fluss. Es befindet sich gegenüber der hübschen Dorfkirche, auf einem riesigen Gelände mit Lagerfeuerplatz, Schaukel, Tischtennis, Klettergerüst und großer Wiese mit Volley- und Fußballplatz. Mit seinem schönem geräumigen Wintergarten, großem teilbaren Speiseraum, dem Kaminzimmer und den freundlichen Zimmern die ideale Unterkunft für Gruppen. Wem es draußen zu heiß war, konnte sich im Haus beim Kickern, Tischtennis oder Billard sportlich betätigen.

Apropos "heiß": Das Wetter war einfach genial, Sonne - mit erträglichen Temperaturen - pur, und das sich permanent steigernd bis einschl. Sonntag. Erst mit dem Aufheulen der Motore am Sonntag für die Heimfahrt bedeckte sich der Himmel … Punktlandung!

Freitag:
Nach der Ankunft am Freitag wurden die Zimmer bezogen, und dann war "Spaghetti- Essen" angesagt. Mit erkunden des Geländes, der Räumlichkeiten, Spiel, Spaß und Unterhaltung ließ man dann den Tag ausklingen. Manche/r klingelte noch in den neuen Tag hinein ..;-))

Samstag:
Samstag stand unter dem Zeichen: Mit dem Kanu auf der Neiße (Grenze zwischen Polen und Sachsen und Brandenburg). Kanutouren auf der Lausitzer Neiße sind seit dem Beitritt Polens zur EU ohne Einschränkungen möglich. Eine Anmeldung bei der Bundespolizei ist nicht mehr notwendig und auch das Anlanden am polnischen Ufer ist jetzt erlaubt.

Auf dem vollständig für Motorboote gesperrten Fluss kann man sich, fernab von überlaufenen Touristengebieten, noch stressfrei treiben lassen und die nahezu unendliche Ruhe und Einsamkeit genießen. Mehr als 60 Jahre "Dornröschenschlaf" haben der Natur hier eine Atempause gegeben.

Die Strömungsgeschwindigkeit der Neiße ist höher als die aller anderen Flüsse in Mecklenburg - Vorpommern und Brandenburg.
Sie ist der einzige Fluss in Nordostdeutschland mit Wildwasserabschnitten und zählt daher selbst für erfahrene Paddler zu den anspruchsvolleren Gewässern.

Nach einem ergiebigen Frühstück kam pünktlich um 10:15 Uhr der bestellte Bus, der die Wassersportler zum Startpunkt an die Neiße brachte. Mit sieben 2-er Kanus und einem 3-er Kajak ging's nun auf die Neiße (der aufmerksame Leser kommt hier auf 17 Wasserfreunde. Stimmt. Leider konnte Sophie übler Zahnbeschwerden wegen nicht an der Tour teilnehmen. Kavalier Martin blieb dann bei ihr).

So, nun muss langsam der Brückenschlag zur Überschrift kommen. Wildwasserabschnitte in der Neiße. Ausgerechnet an der "wildesten Wildwasserstelle" der Neißetour drehte sich der 3-er Kajak um exakt 180 Grad, und dann ging's rückwärts, immer schneller, mit Karacho in die Uferböschung, was dann eine axiale 180 Grad- Drehung zur Folge hatte. Die Besatzung, Melli, Veronique und der Verfasser (mit Kamera in der Hand!) standen, nein glitschten, rutschten, im Wildwasser wild nach den Gewächsen, Ästen, am Ufer greifend, in eine halbwegs standsichere Position, aber immer noch in brusthohem Wasser stehend, eine Hand an irgendwelchen Gewächsen des unbefestigten Ufers, in der anderen Hand das Stechpaddel, ... Da wir uns auf einer geführten Tour befanden, kämpfte sich ein Begleiter zu uns durch und gemeinsam mit dem Verfasser wurde versucht, das vollgelaufene Boot zu entleeren. Bei dem Geschiebe und Gezerre ging dann die Kamera des Verfassers - unbemerkt - endgültig baden, mit ihr der Chip mit jeder Menge tollster Fotos ..;-(((
Das mit der Entleerung des Bootes vom Neißewasser gelang mühevoll nur zu ¾, so dass das letzte Viertel geschöpft werden musste ... Während dieser ganzen Zeit standen Melli & Veronique im Wildwasser, dessen Erfrischungsfaktor stetig abnahm und, nach ca. 30-45min, langsam einen Farbwechsel zum bläulichen bei Veroniques Lippen bewirkte.

Aber dann war es soweit. Vorsichtig nahm die Besatzung wieder ihre Position ein und dann ging es an das letzte Teilstück, zurück zum "Haus am Fluss", was ca. 300m vom Fluss entfernt liegt. Für die Kajak-Besatzung hieß es nun: "Nasse Klamotten aus und heiß Duschen!" Boah-ey, war das schön ....

Nun stand noch ein Höhepunkt des Tages aus: Grillen! Mit vielen lukullischen Leckereien. Grillmaster: Philipp (mit wenigstens 30 Mückenstichen reif zum Guinnessbucheintrag, die er sich dabei einfangen durfte). Zwischenzeitlich schnippelten diverse flinke Finger Salat, Brot, deckten liebevoll die Tafel, und dann kamen sukzessive die Grillergebnisse auf den Tisch, in den Mund und Bauch.

Nach dem Auf- und Abräumen hatte unser Grillmaster noch ein kunstvolles Lagerfeuer entfacht. Das sollte die Örtlichkeit für eine Jugendstunde sein. Die fiel nicht "ins Wasser", sondern "verflüchtigte" sich - vor Beginn, der unermüdlichen Mückenangriffe wegen. Somit endete der Samstagabend wie der Freitagabend.

Sonntag:
Als Melli am Freitagabend, nachdem alle eingetroffen und gesättigt waren, den geplanten Wochenend- Ablauf bekannt gab, informierte sie - zur Freude aller - das am Sonntag in der Gemeinde Forst (der Ort unseres Gottesdienstbesuches) => Apostel Katens seinen Besuch angesagt hat. Damit war das Highlight des Wochenendes klar. Rest in Steno:
Frühstück - 08:45 Uhr Abfahrt zur Kirche (berstendvoll!) - Ap.-GD (Textwort: Lukas 8,46) - Gruppenfoto - Rückkehr zum Haus - Packen - Heimfahrt => mit dem traditionsgemäßen STOPP bei McDonald (in Cottbus).

Dort war dann endgültig Verabschiedung und die gebildeten Fahrgemeinschaften machten sich auf den Heimweg. Alle kamen gesund, unversehrt und dankbar für alles Erleben in Berlin an.

Wie immer, gilt der erste Dank unserem Gott, der zu allem Bitten im Vorfeld "ein Mehr!" gegeben hat.

Dank aber auch (was die Jugendgruppe vor Ort "klatschend" tat,), den beiden Organisatoren M&M (Melli & Martin), Dank dem zerstochenen Grillmaster, Dank auch unserer (leidenden) Sophie, die sich von ihren Zahnschmerzen mit Klaviermusik ablenkte (zur Freude der heimlichen Zuhörer), Dank allen Mithelfern, Fahrern, Billard-, Basketball-, Tischtennis- und Kicker- Teams. Und natürlich auch Dank unserer "Mutter der Kompanie" - Sille. Sie hatte alles das dabei, was wir nicht dabei hatten ..;-))


24.08.2011
Peter Berlik
1.953



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