Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist….
Dieser Satz aus Psalm 33, Vers 12 steht am Eingang des Bibelgartens in Oberlichtenau, wo wir mit den Konfirmanden und Betreuern des Bezirks Südwest ein Wochenende ver- und erleben durften.
Detailgetreu und liebevoll hat das Ehepaar Förster hier Bauten und Pflanzen aus der Zeit, in der Jesu lebte, nachgebaut. Der liebe Gott meinte es gut mit uns und schickte uns viel Sonne nach dem Regen vom Vortag, und so konnten wir draußen sitzen und den Erklärungen von Mike Förster zuhören. Ich hatte das Gefühl, die Beiden leben ihren Glauben und wollen so viel wie möglich andere Menschen daran teilhaben lassen. Viele Anekdoten und viel Wissenswertes vermischte er mit dem, was uns aus der Bibel bekannt ist. Alles hatte Wahrheitsgehalt, denn wir wissen, woran wir glauben und worauf wir hoffen. Interesssant fand ich den Bezug zur heutigen Zeit. Ich wusste nicht, dass die Israelis in Kauf nehmen, palästinensische Terroristen im Austausch mit toten israelischen Soldaten frei zu lassen, weil die Juden richtig beerdigt werden müssen, sonst können sie nicht an der Auferstehung teilhaben. Und das richtige Beerdigen erklärte uns Mike Förster anhand der Beerdigung des Herrn Jesu und an seinem Grab, von dem es eine Nachbildung im Bibelgarten gibt.
Im Anschluss daran durften wir ein biblisches Mahl, so wie es Jesus mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl zu sich genommen hatte, verzehren. Dazu gehörten hartgekochte Eier, denn nur die sind koscher, ungesäuertes Brot, einige Gemüsesorten und zum Abschluss Rosinen, Äpfel und Nüsse zerhackt und vermengt. Die Kräuter sollten die bitteren Kräuter symbolisieren, die die Jünger verspeisen mussten; das Salzwasser die Tränen, die die Jünger vergossen, weil sie wussten, was ihrem Herrn bevorstand. Und damit nicht alles so trocken war, gab es koscheren Rotwein dazu.
Nach dieser Speisung ging es zurück in unser Quartier, wo wir bei einem biblischen Pantomimen-Quiz unser Wissen unter Beweis stellen wollten. Jeder war an der Reihe, und es gab auch eine Menge zum Lachen, weil einige Figuren urkomisch wirkten. Aber ausgelacht hat sich niemand gefühlt.
Das schöne Wetter haben einige genutzt, um den 800 Meter hohen Keulenberg zu erklimmen. Es ging durch ein schönes Waldgebiet, und das Auge konnte sich an all dem Grün richtig satt sehen. Einige blieben daheim, spielten Fuß- und Volleyball, und drei haben ihre Qualitäten fürs Federball spielen entdeckt, was sie vorher nicht für möglich gehalten hatten. Das gemeinsame Mal stärkte uns, bevor wir abschließend einen Film anschauten, der einer wahren Begebenheit zugrunde liegt. Ein Bergsteiger hatte sich verirrt, seine Kräfte verließen ihn und er hing schlaff an seinem Seil. Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel und bat Gott, ihm zu helfen. Gott antwortete ihm und sagte, schneide das Seil durch. Das wiederum tat der Bergsteiger nicht, denn er wusste ja nicht, in welcher Höhe er hing. Am nächsten Morgen, als das Wetter wieder klar war, hing der Bergsteiger tot im Seil. Er hatte den Rat Gottes nicht befolgt: Wir Zuschauer sahen, dass er nur einen Meter über dem sicheren Erdboden hing! Es wurde plötzlich ganz still im Raum, jeder von uns war mit seinen Gedanken dazu beschäftigt. Nur wenige konnten sich äußern, so sehr hatte sie diese Begebenheit mitgenommen. Mit Gebet verabschiedeten wir uns alle in die Nacht.
Sonntagmorgen brachen wir in unsere Gemeinde nach Radeberg auf, wo wir sehr herzlich aufgenommen wurden. Abschließend machte Priester Lengert noch ein paar Gruppenfotos, um uns dann auf den Heimweg nach Berlin zu verabschieden.
Ich hoffe, dass ein Jeder viel Nützliches und Segensreiches aus diesem Wochenende für sich mitgenommen hat.